Das Erdmagnetfeld schwankt
Innerhalb der Erde passiert so einiges, das Wissenschaftler bisher noch nicht vollständig verstanden haben. Und tatsächlich kennen wir uns bisher besser mit dem Inneren der Sonne aus als mit den Vorgängen im Erdinneren. Eines dieser Rätsel der Wissenschaft ist das Erdmagnetfeld. Durch seinen komplizierten Entstehungsprozess schwankt das Magnetfeld der Erde ständig. Diese Schwankungen berechnen Wissenschaftler immer wieder neu. Genauer gesagt alle fünf Jahre.
Eigentlich. Denn kurz nach der Veröffentlichung des letzten Modells hat sich das Magnetfeld an einigen Stellen besonders stark verändert. Jetzt muss außerplanmäßig ein neues Modell des Magnetfeldes berechnet werden. Das ist vor allem wichtig für unsere Navigation.
Was hat das mit meinem Smartphone zu tun?
Nicht nur ein Kompass richtet sich nach Norden aus, sondern auch Smartphones und andere Navigationsgeräte. Damit wir nicht irgendwann von Google Maps und Co. in eine falsche Richtung geführt werden, brauchen diese Systeme Updates zum veränderten Magnetfeld. Und diese Neuberechnung muss jetzt schneller passieren als erwartet.
Smartphones haben heutzutage elektronische Sensoren, die dann wie ein elektronischer Kompass wirken. Der orientiert sich dann aber auch am Magnetfeld. – Monika Korte, Deutsches Geoforschungsinstitut Potsdam
Norden ist nicht gleich Norden
Der Kompass zeigt nach Norden, klar. Aber die Frage ist jetzt, zu welchem Norden. Durch die Magnetfeldschwankungen wandert der magnetische Nordpol gerade von Kanada nach Sibieren. Aber der geographische Nordpol bleibt für uns am gleichen Ort. Praktisch auf der Spitze des Globus, wo sich die Längengrade treffen. An den Nordpol kommt man im Moment mit einem analogen Kompass also nicht.
Über die Veränderungen und die Bedeutung des Erdmagnetfeldes hat Monika Korte vom Deutschen Geoforschungsinstitut Potsdam mit detektor.fm-Moderatorin Isabel Woop gesprochen.
Redaktion: Mona Kellermann