Vogelsterben durch Nahrungsmangel
Wenn die Landwirtschaft mit Pestiziden Insekten bekämpft, wirkt sich das auch auf die restliche Tierwelt aus. Viele Tiere sind auf Insekten als Nahrungsquelle angewiesen. Deshalb beobachten Wissenschaftler mit dem Rückgang der Insekten auch den Rückgang bestimmter Vogelarten. Der Grund: Viele finden keine Nahrung mehr für sich selbst und ihre Jungen. Und die Pestizide können auch für die Vögel selbst giftig sein.
Landwirtschaft lässt Tieren keinen Brutraum
Die Landwirtschaft nutzt immer mehr Flächen in Deutschland für den Anbau. Viele Flächen, die früher Schutz und Nahrung boten, werden heute bewirtschaftet. Den Vögeln bleibt deshalb auch weniger Schutz und Brutraum.
Die Strukturen in den Lebensräumen gehen verloren, zum Beispiel Hecken oder Randstreifen. – Sven Trautmann, Dachverband Deutscher Avifaunisten
Wenn es Vögeln schlecht geht, sind auch andere Tiere bedroht
Vögel sind nicht die einzige Tierart, die davon betroffen ist. Die wachsende landwirtschaftliche Nutzung verändert auch die Lebensräume anderer Tiere.
Wir sind der Meinung, dass hier ein Umdenken stattfindenden muss, dass die Leistung der Landwirte für den Erhalt der biologischen Vielfalt honoriert werden muss, und zwar so, dass es auch attraktiv ist. – Sven Trautmann
Eine Maßnahme wäre es zum Beispiel, weniger Pestizide und Düngemittel auf den Feldern anzuwenden. Außerdem könnten Blühstreifen angelegt werden, in denen sich sowohl Insekten als auch Vögel ansiedeln können. Fest steht für Sven Trautmann allerdings, dass die Landwirtschaft Rücksicht auf den Erhalt der Artenvielfalt nehmen muss. Sonst drohen in Zukunft die Bestände weiterer Vogel- und Tierarten zurückzugehen.
Über die Gründe für das anhaltende Vogelsterben und mögliche Gegenmaßnahmen hat detektor.fm-Moderatorin Anja Bolle mit Sven Trautmann vom Dachverband Deutscher Avifaunisten gesprochen. Er ist dort für die Beobachtung von Brutvögeln zuständig.
Redaktion: Berit Ström