Aufbau mit Hürden
Heftige Erdstöße in Nepal haben im April und Mai 2015 fast 9.000 Menschenleben gefordert, über 20.000 wurden verletzt. Die internationale Hilfe lief kurz nach dem Beben der Stärke 7,8 schnell an. Deutschland, die USA und Großbritannien schickten Einsatzkräfte in die Krisenregion.
Doch der Wiederaufbau verläuft schleppend. Weil in manchen Teilen des Landes über 90 Prozent der Häuser zerstört worden sind, sind die Preise für Baumaterial in die Höhe geschnellt. Deshalb können sich viele Betroffene die notwendigen Reparaturen nicht leisten. Viele leben teilweise noch heute in Notunterkünften.
Nepal braucht politische Stabilität
Nepal ist eines der ärmsten Länder Südasiens. Staatliche Hilfsgelder fließen darum nur unzureichend. Außerdem haben ständige Regierungswechsel und Korruption das Problem weiter verschärft.
Die Hoffnung vieler Nepalesen liegt nun auf der Regierung aus Kommunisten und Maoisten, die seit Februar im Amt ist. Doch auch diese neue Führung zerreibt sich in Streitigkeiten. Zusagen für Hilfsgelder an die Bevölkerung zog sie wieder zurück.
Zurzeit besteht die Hilfe hauptsächlich aus internationalen Spendenfonds und der Arbeit von NGOs. Wie lange der Wiederaufbau des Landes dauern könnte, ist derweil kaum abzuschätzen. Internationale Hilfe wird aber wohl noch viele Jahre notwendig sein.
detektor.fm-Redakteur Adrian Breda hat sich in Nepal ein Bild vom Wiederaufbau gemacht. Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Lars-Hendrik Setz spricht er über seine Eindrücke.
Die Reise wurde durch die Hilforganisationen CARE und action medeor ermöglicht.
Redaktion: Patrick Ehrenberg