Populationen der Waldtiere haben sich halbiert
Der World Wide Fund For Nature (WWF) hat die Studie „Below The Canopy“ veröffentlicht, die sich der Entwicklung von globalen Tierpopulationen in Wäldern widmet. Dabei haben Forscher herausgefunden, dass die Bestände von Waldtieren auf der ganzen Welt um mehr als die Hälfte zurückgegangen sind. Dafür wurden Daten seit 1970 ausgewertet.
In der Studie wurden 455 Populationen und 268 Wirbeltierarten untersucht, die in Wäldern leben und vollständig von ihm abhängig sind. Besonders betroffen sind Tiere in den Tropen, wie etwa dem Amazonas-Regenwald.
Es gibt noch den Wald, es gibt noch eine Baumbedeckung, aber die Qualität darunter ist nicht mehr so gut, dass die Tiere entsprechend dort leben können. – Susanne Winter, WWF
Der Wald ist ein komplexes System, in dem Tiere, Pflanzen und andere Organismen zusammenleben und miteinander interagieren. Der Rückgang der Tierbestände in den Wäldern hat daher weitreichende Folgen für das ganze Ökosystem sowie für Mensch und Klima.
USA weicht Artenschutz auf
Trotz des globalen Artensterbens hat die US-Regierung nun Gesetze zum Schutz bedrohter Tierarten aufgeweicht. Zukünftig soll es keine Unterscheidung mehr zwischen „gefährdeten“ und „bedrohten“ Tierarten geben. Der Pauschalschutz der bis zuletzt bedrohten Tierarten wird damit aufgehoben. Außerdem dürfen die Bundesbehörden zukünftig die wirtschaftlichen Kosten für den Artenschutz berücksichtigen.
Warum die Population der Waldtiere zurückgeht und wie sich das auf das Ökosystem auswirkt, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Yvi Strüwing mit Susanne Winter gesprochen. Sie ist Programmleiterin „Wald“ beim WWF Deutschland.
Redaktion: Lena Jansen und Oliver Haupt