Eine Stunde länger schlafen
Immer am letzten Oktoberwochenende ist es wieder soweit: In der Nacht von Samstag auf Sonntag werden die Uhren in Mitteleuropa um eine Stunde zurückgestellt. Heißt: Eine Stunde länger schlafen. Gleichzeitig bedeutet das aber auch: es wird eine Stunde früher dunkel. Passend zum Winter kommt also die Winterzeit – die eigentliche „Normalzeit“ übrigens.
Sommerzeit als Energiesparmaßnahme
Bis 1977 war die Winterzeit noch die einzige Zeit in Europa. Damals hat die Europäische Gemeinschaft die Einführung der Sommerzeit beschlossen. Seit 1980 werden auch in Deutschland jedes Jahr im März die Uhren um eine Stunde gedreht. Die ursprüngliche Idee: den Energieverbrauch mit der Zeitumstellung reduzieren, indem das Tageslicht statt künstlicher Beleuchtung genutzt wird.
Kritik an der Zeitumstellung
Doch der Plan ging nicht recht auf. Kritiker der Zeitumstellung bemängeln, dass der Stromverbrauch mit der Zeitumstellung eben nicht geringer wurde, sondern sogar noch stieg. Auch beim Umweltbundesamt sieht man das so, denn der beim Licht gesparte Strom fließt stattdessen ins Heizen. Auch der Bundesverband für Energie- und Wasserwirtschaft hat sich hinter diese Kritik gestellt.
Abschaffung der Sommerzeit?
Im US-Bundesstaat Indiana wurde das schon 2008 in einer Studie nachgewiesen. Auch dort, wo erst 2006 die Sommerzeit eingeführt worden war, ist der Energieverbrauch der Haushalte im Durchschnitt angestiegen.
Die Bundesregierung, die lange an der Sommerzeit festhielt, kam letztlich auch zu dem Schluss: die Zeitumstellung spart keine Energie. Nun will man sich im Europäischen Parlament für eine Abschaffung einsetzen.
Über die Besonderheiten und Fragezeichen rund um die Zeitumstellung haben im Studiogespräch Christoph Dziedo und Simone Voit gesprochen.
Redaktion: Mirjam Ratmann