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Bild: KieferPix | Shutterstock

Zurück zum Thema | Geburt

Wo entbinden Mütter heute?

Geburtsklinik, Geburtshaus, Geburt zu Hause oder im Hebammenkreißsaal: Werdende Mütter haben mehrere Optionen, wenn es um die Geburt des Kindes geht. Welche Option die richtige ist, ist meistens eine sehr individuelle Entscheidung. Welche Optionen gibt es und was spricht für oder gegen sie?

„Zurück zum Thema“ bei Daily Drive

Die meisten Kinder in Deutschland kommen in einer Geburtsklinik zur Welt. Hier finden 98 Prozent aller Entbindungen statt. Aber immer mehr Menschen entscheiden sich für eine Geburt außerhalb des Klinikums. Solche außerklinischen Optionen wie eine Geburt im Geburtshaus oder Hausgeburten in den eigenen vier Wänden werden immer beliebter. 2001 entschieden sich noch etwas mehr als 8 000 Mütter für eine außerklinische Geburt. Im Jahr 2020 waren es schon fast 14 000 – und die Zahl steigt kontinuierlich.

Geburtshaus oder doch Hebammenkreißsaal

Gerade eine Geburt im Geburtshaus ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Der Wunsch dahinter: Die Geburt soll zu einem positiven Erlebnis werden. Viele Frauen schätzen an der außerklinischen Geburtshilfe besonders die Eins-zu-eins-Betreuung. In der Klinik ist die Geburtshilfe allzu oft unpersönlich und eine Eins-zu-eins-Betreuung kann oft nicht gewährleistet werden. Das liegt natürlich auch an der chronischen Unterbesetzung in den Krankenhäusern, aber auch in Geburtshäusern und bei Hausgeburten mangelt es an Fachkräften. 2003 wurde eine weitere Option ins Leben gerufen: eine Entbindung im Hebammenkreißsaal. Das ist vergleichbar mit einem Geburtshaus, das aber fest an eine Klinik angeschlossen ist. Auch hier werden Babys im Regelfall ohne ärztliche Betreuung auf die Welt gebracht.

Wir möchten einer jungen, gesunden Frau die Möglichkeit geben, den Geburtsverlauf selber zu bestimmen. Alles, was sie möchte, wird möglichst berücksichtigt und solange alles normal verläuft, wird sie ausschließlich durch eine Hebamme betreut.

Susanne Magister, Pflegerische Bereichsleitung Geburtsmedizin und Hebamme am Uniklinikum Leipzig

Entscheidend ist das Risiko

Hausgeburten und Geburtshäuser werden immer beliebter, aber sie sind nicht unumstritten. Kritiker und Befürworter außerklinischer Geburten stützen sich dabei kurioserweise auf die gleichen Studien. Eine Studie, die belegt, dass Komplikationen in Geburtskliniken sowie bei außerklinischen Geburten ungefähr gleich oft auftreten, wird von Befürwortern als Argument für außerklinische Geburten angeführt. Die Gegenseite führt dagegen an, dass die Zahlen nicht vergleichbar seien. Hochrisiko-Geburten würden ausschließlich in der Klinik durchgeführt und außerklinische Geburten ausschließlich Frauen angeboten werden, bei denen keine Komplikationen zu erwarten sind. Die Zahl der Frauen, die von außerklinischen Geburten in ein Krankenhaus verlegt werden mussten, zeigt jedoch die Notwendigkeit ärztlicher Betreuung. Im Jahr 2019 mussten 2 232 von 14 319 Schwangeren, die ihre Geburten außerklinisch begonnen hatten, aufgrund von Komplikationen in ein Krankenhaus verlegt werden.

Wo werden Kinder heute in Deutschland geboren? Darüber hat detektor-fm Moderatorin Charlotte Thielmann ihre Kollegin Alina Eckelmann gefragt. Susanne Magister, pflegerische Bereichsleitung für Geburtsmedizin am Uniklinikum Leipzig, erklärt, wie eine Geburt im Hebammenkreißsaal abläuft.

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