Corona-Impfstoff: Licht am Ende des Tunnels?
BNT162b2 – ein sperriger Name, der gerade viel Euphorie auslöst. Gemeint ist ein möglicher Corona-Impfstoff. Entwickelt wurde der vom Pharmaunternehmen Pfizer und der Mainzer Firma BioNTech. Noch befindet sich der Impfstoff in der letzten Testphase. In einer Pressemitteilung haben die beiden Unternehmen jedoch verkündet, dass der Impfstoff laut Zwischenergebnissen in 90 Prozent der Fälle wirksam sei. Auch schwerwiegende Nebenwirkungen seien bisher nicht festgestellt worden.
Noch viele offene Fragen
Der neue Impfstoff-Kandidat macht Hoffnung auf ein absehbares Ende der Corona-Pandemie. Experten warnen jedoch vor verfrühter Euphorie. Die letzte Testphase ist noch nicht abgeschlossen, und bisher liegen nur die Ergebnisse einer ersten Zwischenanalyse vor. Auch die Daten der Studie sind bisher noch nicht veröffentlicht worden und können daher noch nicht durch unabhängige Experten und Expertinnen eingeschätzt werden.
Selbst wenn der Impfstoff zugelassen wird, stellen sich noch viele Fragen: Wie kann er schnell und fair verteilt werden? Was passiert, wenn sich nicht genügend Menschen impfen lassen wollen?
Ob die Hoffnung auf ein schnelles Ende der Pandemie berechtigt ist, das erklärt Leif Erik Sander. Er leitet die Forschungsgruppe Infektions-Immunologie und Impfstoff-Forschung an der Berliner Charité. Wie es weiter geht, wenn der Impfstoff einmal auf dem Markt ist, und welche Hürden es bei seiner Verteilung geben könnte, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Anja Bolle mit Wolfram Henn gesprochen. Er ist Humangenetiker und Mitglied des Deutschen Ethikrates.