Der Fingerabdruck hat die Kriminaltechnik revolutioniert – das ist noch keine 150 Jahre her. Der allererste Fall, der durch den Fingerabdruck gelöst wurde, ist der von einer zweifachen Kindsmörderin aus Argentinien. Und was viele nicht wissen: Nicht nur die Fingerkuppen sind einzigartig, auch die Fußsohlen haben ein ganz ähnliches, individuelles Profil. Hinzu kommt dank moderner Medizintechnik außerdem noch das Gebiss, über das man mit nahezu absoluter Sicherheit Verstorbene identifizieren kann.
870.000 DNA-Profile in der Datenbank
Noch genauer geht es nur mit dem genetischen Fingerabdruck, also dem DNA-Abgleich. Den gibt es noch gar nicht so lange, er ist erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelt worden, ab den 1980ern wurde er dann auch immer regelmäßiger in die Beweisaufnahme aufgenommen. Egal, ob winzige Hautschuppen, Haare, Speichel, Sperma, Schweiß – Täter und Täterinnen hinterlassen in vielen Fällen, meist absolut unbewusst, Spuren. In dem Fall ist es ein Brite – ebenfalls zweifacher Mörder – der durch DNA überführt wird. Das war 1987.
Seitdem wurden immer wieder sogenannte Cold Cases aufgeklärt, teils mehrere Jahrzehnte alt. Am bekanntesten dürften da die Göhrde-Morde sein, 2019 konnte der mutmaßliche Mörder 30 Jahre nach der Tat identifiziert werden.
Was kann Kriminaltechnik heute? Gibt es eine neue Revolution, die Fingerabdruck und DNA in den Hintergrund rücken lässt? Wie viel CSI:Miami passiert tatsächlich in deutschen Kriminallaboren? Das will detektor.fm-Moderator Johannes Schmidt dieses Mal vom Kriminalbiologen Mark Benecke wissen.