Nutzung von Nahrungsergänzungsmittel weit verbreitet
Die Nutzung ist in der Bevölkerung ziemlich weit verbreitet: Drei von vier Deutschen nehmen regelmäßig Nahrungsergänzungsmittel. Dabei sind diese Pillen, Tabletten und Pulver ziemlich umstritten. Denn sie sind von vielen Kontrollen und Regulierungen befreit, da sie nicht als Arzneien, sondern stattdessen als Lebensmittel klassifiziert werden. Trotzdem werden sie häufig als heilend oder mindestens als gesundheitsfördernd beworben. Denn die Nahrungsergänzungsmittelindustrie lebt seit ihren Anfängen erstaunlich stark von Werbung. So ist etwa auch das Vitamin-C-Präparat und seine Unterstützung beim sogenannten Vitaminmangel in den 1930er Jahren durch Werbung in die Welt gesetzt worden. Bei seinen angeblich heilenden Eigenschaften handelt es sich jedoch um einen Mythos.
Vitamine und Spurenelemente — Welche Gefahren stecken drin?
Nahrungsergänzungsmittel können hilfreich und für bestimmte Patientinnen und Patienten wichtiger Teil einer gelingenden Therapie sein. Oft sind sie aber nicht nur erwiesenermaßen überflüssig oder erfüllen einfach nicht, was sie versprechen. Sie können zusätzlich sogar ungesund sein. Die größte Gefahr liegt dabei in der Überdosierung bestimmter Vitamine oder Mineralien. Präparate decken nämlich teilweise weit mehr als den täglichen Bedarf eines bestimmten Nährstoffes ab, so kann beispielsweise ein Überkonsum von Kalium zu Herzrhythmusstörungen oder gar einem Kreislaufkollaps führen.
Wie sollte man mit Nahrungsergänzungsmitteln umgehen? Über diese Frage hat detektor.fm-Moderatorin Sophie Warmbrunn mit Angela Clausen gesprochen. Sie ist Lebensmittelexpertin bei der Verbraucherzentrale NRW. Wir haben sie für die heutige Folge von „Zurück zum Thema“ gefragt: Wie kann es sein, dass Produkte, die potenziell gefährlich sind, als gesundheitsfördernd angepriesen und verkauft werden? Und für wen sind sie tatsächlich sinnvoll?