Hoffnungsträger Novavax
Ende Februar soll ein neuer Corona-Impfstoff kommen: Nuvaxovid, ein Vakzin des US-amerikanischen Pharmaunternehmens Novavax. Angesichts der seit Monaten konstant niedrigen Zahl an Erstimpfungen hängen große Hoffnungen am Novavax-Impfstoff. Ende Januar hätten 80 Prozent der Menschen in Deutschland wenigstens einmal gegen das Coronavirus geimpft sein sollen – so hatte es zumindest die Bundesregierung geplant. Doch bislang haben nur 76 Prozent der Bevölkerung mindestens eine Impfung erhalten. Kann Novavax nun nochmal Tempo in die Impfkampagne bringen?
Der Impfstoff gilt vielen als „Impfstoff für Impfskeptiker“. Denn viele Impfunwillige vertrauen den mRNA-Impfstoffen von Moderna und Biontech nicht. Sie befürchten schädliche Langzeitfolgen, auch wenn diese Sorge wissenschaftlich unbegründet ist.
Proteine statt mRNA
Bei Nuvaxovid sollte es diese Sorgen eigentlich nicht geben: Das Vakzin ist ein Protein-Impfstoff. Es enthält keine genetische Information in Form von RNA, sondern winzige, im Labor nachgebildete Partikel des Spike-Proteins von SARS-CoV-2. Nach der Impfung bildet das Immunsystem Antikörper gegen das Protein. Dieser Impfstofftyp wird seit Jahrzehnten etwa bei Impfungen gegen Grippeviren oder Gebärmutterhalskrebs angewendet. Aber reicht das, um Impfskeptikerinnen und Impfskeptiker zu überzeugen?
Antworten auf diese Frage hat Alfons Hamm, Professor für Physiologische und Klinische Psychologie an der Universität Greifswald. Er berät Menschen, die unsicher sind, ob und mit welchem Impfstoff sie sich gegen Corona immunisieren lassen sollen. Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Johannes Schmidt schätzt er ein, ob das neue Vakzin Impfskeptikerinnen und Impfskeptiker wirklich überzeugen könnte.
Dass der neue Impfstoff die Impfquote in Deutschland verbessern könnte, hofft auch Heiger Scholz. Er ist Staatssekretär im niedersächsischen Gesundheitsministerium und leitet den Corona-Krisenstab in Niedersachsen. Im Interview teilt er erste Eindrücke vom Start der Novavax-Kampagne in Niedersachsen – dort können sich seit Anfang Februar Impfwillige auf einer Warteliste zur Erstimpfung mit Nuvaxovid eintragen lassen.