Teure Auskünfte
Transparenz wird in der Forschung großgeschrieben, in der Finanzierung der Forschung sieht das jedoch etwas anders aus. Wer von seiner Uni oder Hochschule wissen will, wie viel Geld sie von wem und wofür genau bekommt, der muss für diese Info zum Teil tief in die Tasche greifen. Je nach Bundesland können Hochschulen für eine Antwort mehrere hundert Euro verlangen oder die Auskunft sogar komplett verweigern. Der Journalist und Aktivist David Missal will es trotzdem wissen und hat eine Spendenkampagne gestartet, um genau solche Anfragen bezahlen zu können. Er meint: Hochschulen sollten diese Zahlen von sich aus veröffentlichen.
Immer mehr Geld von außen
Seit Jahrzehnten bekommen Unis und Hochschulen immer mehr Geld aus Drittmitteln. Ohne diese könnten sie ihre Forschung nicht betreiben. Diese Förderungen durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, den Bund, Stiftungen, andere Länder und die Wirtschaft sind beachtlich. Rund 8,7 Milliarden Euro haben deutsche Hochschulen 2019 aus Drittmitteln erhalten. Allein die Wirtschaft hat für Forschung und Lehre rund 1,5 Milliarden lockergemacht – im Jahr 1990 waren es noch rund 400 Millionen DM. Doch wofür und zu welchen Bedingungen das Geld fließt, darüber schweigen die Hochschulen lieber.
detektor.fm-Moderator Yannic Köhler hat David Missal gefragt, warum er den Hochschulen so genau auf die Finger schauen will. Peter Büttner von Transparency International weiß, wo die Probleme liegen, wenn Hochschulen Geld von Unternehmen bekommen. Peter André Alt, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz sieht keine konkrete Gefahr für die Unabhängigkeit der Forschung.