Gemessen an den Abgaswerten gehören Schiffe zu den größten Dreckschleudern im Bereich Verkehr. Schon lange stehen sowohl Kreuzfahrtschiffe als auch Frachtschiffe dafür in der Kritik. Während beim Verkehr auf der Straße schon seit längerem umweltfreundlichere Abgasregelungen gelten, blieb die Schifffahrt bis jetzt weitestgehend von vergleichbaren Vorschriften verschont. Das soll sich nun ändern. Mit einer neuen weltweiten Abgasvorschrift , die dieses Jahr in Kraft getreten ist, soll nun auch die Schifffahrt umweltfreundlicher werden.
Bislang sind Schiffe mit Schweröl gefahren, einem Abfallprodukt aus der Ölindustrie. Das ist zwar billig, enthält aber umweltschädliche Schadstoffe wie Schwermetalle. Wird das Schweröl verbrannt, entstehen Emissionen mit hohen Anteilen an CO2, Schwefel, Stickoxiden und Ruß. Und da Schiffe, anders als Autos, keine Filter benutzen, werden die Schadstoffe auch ungefiltert in die Luft geblasen.
Neue Abgasvorschrift soll Schifffahrt umweltfreundlicher machen
Die International Maritime Organization (IMO), eine Sonderorganisation der UN, hat nun beschlossen, dass Schiffe ab diesem Jahr nur noch Treibstoff mit einem Schwefelanteil von höchstens 0,5 %, anstatt der bisher erlaubten 3,5 % tanken dürfen. Alternativ können Schiffe auch Abgasreinigungsanlagen, sogenannte Scrubber, einbauen. Diese werden von Umweltschützerinnen und -schützern allerdings scharf kritisiert, da es bei dieser Methode Schlupflöcher gibt, mit denen die neuen Vorschriften umgangen werden können.
Seit diesem Jahr gelten neue Abgasvorschriften für die Schifffahrt. Wie viel umweltfreundlicher diese in der Umsetzung wirklich sind, darüber hat detektor.fm-Moderator Yannic Köhler mit Christian Denso, Pressesprecher vom Verband der deutschen Reedereien und Beate Klünder, Referentin für Verkehrspolitik beim Naturschutzbund Deutschland (NABU) gesprochen.