Vertikale Landwirtschaft: Obst und Gemüse, das in Etagen übereinander auf nur wenigen Quadratmetern wächst. Klingt nach Zukunftsmusik? Ist es aber nicht. Vertikale Farmen gibt es bereits in einigen Ländern. Viele sind es noch nicht, aber viele Expertinnen und Experten sind bereits vom Potenzial der Anbauform überzeugt.
Umweltschonend durch vertikale Landwirtschaft?
Die Städte wachsen und müssen versorgt werden, am besten regional. Die vertikale Landwirtschaft könnte die Versorgung mit Obst und Gemüse für die Zukunft sicherstellen und lange Transportwege verkürzen. Sie könnte auch dabei helfen, Anbauflächen in Zukunft zu reduzieren und damit Biotope schützen. Die Jahreszeiten und Wetterschwankungen hätten keinen Einfluss mehr auf Ernteerträge. Und auch der enorm hohe Wasserverbrauch durch die Landwirtschaft könnte reduziert werden.
Stichwort Nachhaltigkeit
So verlockend die vertikale Landwirtschaft klingt: Es gibt einen Haken: Sie ist teuer! Abgesehen von den hohen Kosten für die Gebäude, die technischen Anlagen und deren Wartung verbrauchen die Klimaanlagen und LED-Lampen, die die Pflanzen bestrahlen, enorm viel Energie. Das trübt die Umweltbilanz, denn der Strom stammt oft noch nicht aus erneuerbaren Energien. In Deutschland werden saisonale Produkte wie Kartoffeln deshalb wesentlich günstiger in herkömmlichen Anbausystemen produziert. In anderen Regionen der Welt sieht das anders aus.
detektor.fm-Moderator Johannes Schmidt spricht mit Claudia Luksch über das Potenzial dieser Anbauform. Sie ist Geschäftsführerin des Hans Eisenmann-Forums für Agrarwissenschaften der TU München und forscht dort zu Indoor Farming und vertikaler Landwirtschaft.