Forschungsprojekt der Uni Kiel
Die technische Infrastruktur im Bahnverkehr ist mindestens genauso wichtig, wie die Gleise selbst. Sie ist essenziell, um einen reibungslosen und sicheren Güter- und Personenverkehr auf den Schienen zu gewährleisten. Zukünftig kann dieser vielleicht auch autonom stattfinden. An der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel werden neue Ansätze für künstliche Intelligenz (KI) im Bahnverkehr erforscht. Forschende nutzen Methoden von künstlicher Intelligenz in dem Projekt „Intelligente Bahntechnik mittels Techniken des Maschinellen Lernens“, um die technische Infrastruktur für den autonomen Personen- und Güterverkehr zu verbessern.
Diese Forschung findet auf einer 17 Kilometer langen Versuchsstrecke zwischen Malente und Lütjenburg in Schleswig-Holstein statt. Möglich ist das durch eine Förderung in Höhe von 150.000 Euro durch die Gesellschaft für Energie- und Klimaschutz Schleswig-Holstein (EKSH). Auf der Versuchsstrecke werden unter realen Einsatzbedingungen Daten gesammelt.
Das Ziel des Forschungsprojektes ist es, klimaneutrale Mobilität zu fördern und zu stärken, indem Bahnstrecken im ländlichen Raum stärker genutzt und autonome Schienenfahrzeuge eingesetzt werden.
Künstliche Intelligenz im Bahnverkehr
Sensoren erkennen einfahrenden Bahnverkehr auf den Schienen. Daraufhin steuern sie die Weiterleitung an Signalsysteme für Bahnübergänge oder Weichen. Autonome Schienenfahrzeuge können deutlich die Kosten senken. Rund 400 Bahnstrecken sind nach Schätzung des VDV stillgelegt und haben Reaktivierungspotenzial. Mit modernen Methoden können diese Strecken wieder wirtschaftlich werden und das Schienennetz im ländlichen Raum stärken.
Wie der Bahnverkehr im ländlichen Raum zur Verkehrswende beitragen und welche Rolle künstliche Intelligenz dabei spielen kann, darüber hat detektor.fm-Redakteurin Eva Heiligensetzer mit Olaf Landsiedel (Informatikprofessor an der Universität Kiel) und Sven Ratjens (Projektkoordinator & stellvertretender Vorsitzender „Schienenverkehr Malente-Lütjenburg e. V.“) gesprochen.