Alexa als neue Mitbewohnerin
Jeder Haushalt hat einen Fernseher. Immer öfter ist es sogar ein Smart-TV, der das Wohnzimmer schmückt. Per Knopfdruck lässt sich Netflix einschalten oder der Facebook-Feed aktualisieren. Ob mir das gefällt, was mir mein Fernseher zeigt, entscheide ich per Geste. Daumen hoch oder Daumen runter.
Bekannter als die intelligenten Fernseher sind Sprachassistenten und Smart-Speaker von Google oder Amazon. Amazon Echo bietet beispielsweise mit Alexa eine Software an, die Sprachbefehle annimmt und sogar Online-Bestellungen tätigt. Das ist bequem, doch dafür hört das Gerät immer mit, wenn Codeworte wie „Alexa“, „Computer“ oder „Echo“ fallen.
Der Staat will auf die Daten zugreifen
Die Polizei hat in manchen Fällen natürlich auch ein Interesse daran, auf diese allerprivatesten Daten zuzugreifen. Union und SPD unterstützen einen Vorschlag des Justizministers von Schleswig-Holstein, Hans-Joachim Grote (CDU), der vorsieht, die digitalen Spuren auch vor Gericht verwenden zu können.
Es ist auch so, dass aus diesen ganzen Einzelinforamtionen auf durchaus relevante Bewegungsprofile in einem Haus geschlossen werden kann. – Sven Hansen, Redakteur bei c’t
Im Bundestag stößt das auf Unmut. So hat Grünen-Vize-Fraktionschef Konstantin von Notz das Vorhaben bereits kritisiert. Weiter merkte er an, dass Smart-Home-Geräte den Grundsatz des Rechtsstaates aushebeln, nachdem Beschuldigte sich nicht selbst belasten müssen. Alexa und Siri könnten das in Zukunft übernehmen und durch ihre präzisen Daten daran erinnern, was mensch selbst nicht mehr weiß.
Über den Ausgang der Sitzung, Konsequenzen für Nutzer von Smart-Home-Geräten und die steigenden Absatzzahlen solcher, spricht detektor.fm-Moderatorin Amelie Berboth mit c’t-Redakteur Sven Hansen.
Redaktion: Frederik Trautmann