Play
Mark Zuckerberg muss sich wegen des Datenskandals einiges anhören. Foto: Brendan Smialowski | AFP
Bild: Brendan Smialowski | AFP

Der Datenskandal und die Wissenschaft

Facebook macht dicht

Der Datenskandal von Facebook schlägt weiterhin hohe Wellen. Zuckerberg soll den Datenschutz verbessern und Nutzer besser schützen. Doch auch die moderne Sozialwissenschaft analysiert Facebook-Daten. Werden Datenschutzveränderung die wissenschaftliche Arbeit in Zukunft erschweren?

Datenskandal setzt Facebook unter Druck

Facebookgründer Mark Zuckerberg muss sich vor dem US-Kongress verantworten. Der Grund ist der Datenskandal um Cambridge Analytics. Das Unternehmen hat die Daten von bis zu 90 Millionen Facebook-Nutzern gekauft. Mit dem Datensatz wurde vorraussichtlich der Wahlkampf von US-Präsident Donald Trump unterstützt.

Die große Frage ist: Ob das, was Facebook machen darf mit diesen Daten, staatlich reguliert werden muss. Im Hintergrund ist das eine große Firma und die versuchen Geld mit Werbung zu verdienen. – Carsten Schwemmer, Soziologe am Lehrstuhl für politische Soziologie, Bamberg

Zuckerberg zeigt Reue

Die öffentliche Debatte ist seitdem riesig. Investoren, Nutzer und Verbände fordern verschärften Datenschutz und strengere Kontrollen. Vor dem US-Kongress zeigte sich Zuckerberg einsichtig. Er sei bereit, strengere Datenschutzmaßnahmen zu ergreifen. Das klingt erstmal super. Aber stärkere Regulierung kann auch negative Effekte haben.

Der positive Nutzen von Daten

Facebooks Daten sind enorm wertvoll. Einerseits für die Wirtschaft und politische Machthaber. Anderseits für die Sozialforschung. Sozialwissenschafter arbeiten mehr denn je mit Daten aus sozialen Netzwerken. Mit den „Computational Social Science“ gibt es dafür sogar eine eigene wissenschaftliche Sparte. Wenn Zuckerberg das Facebook-Netzwerk schließt, gestaltet sich der Zugriff auf Daten schwieriger.

Wir haben die AfD-Seite. Sind es immer wieder dieselben fünf Nutzer, die da jeden Tag Hunderte oder Tausende Kommentare posten? Oder ist das ein sehr breites Spektrum? Das wäre eine Frage, die ich jetzt schon nicht mehr beantworten kann. — Carsten Schwemmer

Warum die Forschung mit Daten aus sozialen Netzwerken von Bedeutung ist und was der Facebook-Skandal nun ändert, das erklärt der Soziologe und Datenforscher der Universität Bamberg, Carsten Schwemmer, detektor.fm-Moderatorin Anja Bolle.

Carsten Schwemmer - analysiert Daten aus sozialen Netzwerken und beschäftigt sich mit rechten Strukturen im Netz. Foto: Tim Kipphan / Uni Bamberg

analysiert Daten aus sozialen Netzwerken und beschäftigt sich mit rechten Strukturen im Netz. Foto: Tim Kipphan / Uni Bamberg
Wenn ich mich an meine Zeit als Student erinnere, in der ich versucht habe, Facebook-Daten zu analysieren, dann konnte ich da zum Teil noch Nutzerdaten herunterladen […]. Das ist jetzt nicht mehr möglich.Carsten Schwemmer
Datenskandal beeinträchtigt Sozialforschung 05:39

Redaktion: David Seeberg

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen