Bis 2013 lebte Edward Snowden ein sehr komfortables Leben. Als Mitarbeiter beim US-amerikanischen Geheimdienst wohnte er mit seiner Freundin auf Hawaii und war finanziell abgesichert. Dann konnte er aber nicht mehr mit der Gewissheit leben, dass er mitverantwortlich dafür ist, dass die NSA mehr oder weniger die gesamte Welt überwacht. Er veröffentlichte geheime Dokumente der NSA – und wurde dadurch zum Staatsfeind der USA.
„Ich will nicht in einer Welt leben, in der alles, was ich mache und sage, aufgenommen wird.“ – Edward Snowden
Am 5. Juni 2013 veröffentlichte die britische Tageszeitung The Guardian die ersten Dokumente, die eine massenhafte Überwachung von Bürgerinnen und Bürgern durch die NSA zeigten. Viele weitere Veröffentlichungen folgten, tausende Dateien sollen noch folgen.
Wurde Deutschland überwacht?
Höchstwahrscheinlich sind auch Einwohner in Deutschland von dem Abhörskandal betroffen. Die Bundesregierung wird deswegen schon lange von Bürgerrechtsorganisationen kritisiert. Vereine wie die Digitale Gesellschaft sind der Meinung, dass die Regierung nicht alles Mögliche tut, um den Skandal aufzuklären. Neun Monate dauerte es, bis das Parlament einen Untersuchungsausschuss einrichtete. Und erst nachdem herauskam, dass auch das Handy von Bundeskanzlerin Merkel abgehört wurde, begann Generalbundesanwalt Harald Range mit den Ermittlungen gegen die NSA.
Zusammen mit Alexander Sander, dem Geschäftsführer der Digitalen Gesellschaft, blicken wir zurück auf ein Jahr NSA-Skandal.
Selbstschutz vor Überwachung
So gut wie alle Formen der Kommunikation werden von der NSA und anderen Geheimdiensten überwacht. Mittlerweile gilt: Was technisch möglich ist, wird gemacht. Wer sich schützen möchte, muss deshalb seine Kommunikation schützen. Die Electronic Frontier Foundation hat dazu eine Übersicht zusammengestellt: Anleitungen für iPhone und Android, für Windows, Mac und Linux gibt es auf der Seite Reset The Net – Privacy Pack.