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Fortschritt | Nachhaltigkeit im Alltag – Was kostet eigentlich was?

Eine Stunde Fernsehen? Das Licht anlassen? Eine Dusche oder ein Vollbad? Eine Waschladung in der Waschmaschine? Überall kann man sparen – nicht nur des Geldbeutels wegen. Nachhaltiges Wirtschaften wird in Zeiten knapper werdender Energien auch im Kleinen wichtiger.

In der Welt der Technik-Fans gehört es ja zum guten Ton, stets das neueste Gerät zu haben. Ob das immer Sinn macht, ist zweifelhaft. Und es geht ja auch an den Geldbeutel.

Dabei gibt es Gerätschaften, da lohnt sich das für den Geldbeutel. Haushaltsgeräte nämlich. Und da wir mittendrin in der „Woche der Nachhaltigen Energien“ sind, haben wir uns einmal hingesetzt und ein wenig gerechnet. Duschen, Fernsehen etc.: Was kostet was? Und wo kann man sparen?

Fortschritt – Nachhaltigkeit im Alltag 06:41

Nachhaltigkeit im Alltag – Das Gespräch zum mitlesen

Bei uns ist’s heut recht grau hier. Und da fangen wir mal mit dem Naheliegendsten an. Dem Licht. Ich wage mich mal vor: Energiesparlampen sparen Energie – aber wie viel eigentlich?

Das Thema ist ja ganz gut bekannt, seit die EU die normalen Glühlampen nach und nach vom Markt genommen hat. So als Eselsbrücke gilt: fünf Energiesparlampen verbrauchen so viel wie eine vergleichbare normale Glühbirne.

Wenn man also da mal nachrechnet, was es eigentlich kostet, das Licht brennen zu lassen, dann heißt das: Eine Stunde normale 60-Watt-Birne kostet 1,7 Cent. Eine Stunde Energiesparlampe kostet 0,3 Cent.

Das klingt schon nach einem Unterschied!

…der aber erst so richtig krass wird, wenn wir uns mal Deckenfluter anschauen. Da kostet eine Stunde brennen nämlich 8,5 Cent – fast das 30-fache!

Also besser nicht abends einschlafen und den Deckenfluter noch anhaben. A propos: vor dem Fernseher schlafen ja auch viele Leute ein…

Dann wäre es besser für diese Leute – und ich gehöre ab und an leider auch zu denen – wenn sie keinen alten Röhrenfernseher mehr haben. Wenn wir uns ma Film von zwei Stunden Länge vorstellen. Da braucht der Röhrenfernseher Strom für 5,7 Cent, ein gleich großer LED-Fernseher nur 2 Cent.

Und wenn wir uns jetzt mal den Durchschnittsdeutschen hernehmen, mit seinen 220 Minuten Fernsehen am Tag, dann sind das folgende Strom-Kosten im Jahr:

  • Röhre: 38,14 €
  • LCD: 28,61 €
  • LED: 13,35 € (ein Drittel desRöhrenfernsehers)

Das ist deutlich. Aber sind wir ehrlich: noch sind das überschaubare Summen. Wo haut´s denn mal so richtig rein?

Für den einzelnen sind das keine Riesen-Summen, ja. Aber wenn wir gesamt-gesellschaftlich kommt da durchaus ein Batzen zusammen. Und auf deine Frage kommend, wo es noch deutlicher ist: Beim Wasser. So, und wo brauchen wir das Wasser ganz dringend? Richtig. Auf dem Klo. Auch da haben wir gerechnet: einmal spülen in klein (6 l) kostet durchschnittlich 3-4 Cent. Die große (14 l) kostet im Schnitt 7-8 Cent.

Also, ich krieg ja schlechte Laune, wenn ich kein warmes Wasser habe.

Und genau das ist auch der Punkt, wo es deutlich teurer wird: wenn Wasser warm sein soll. Fürs Duschen und Baden sollte das ja so 40 Grad haben. Und da kostet der Liter dann mal schon das hundertfache. In Zahlen gesprochen:

Der Durschnittsdeutsche braucht für eine Minute Duschen so 20-25 Liter Warmwasser. 5 Minuten Duschen sind also dann: 1,43 – 1,79 Euro. Und ein Bad in der Wanne, das sind meist so 150 Liter, sind dann 2,15 Euro.

Naja, gut. Jeden Tag ne Dusche oder Wanne – da kommt schon was zusammen…

Absolut. Aber man kann da eben auch genau so deutlich sparen. Vielleicht muss es nicht jeden Tag die Wanne sein. Und wie gesagt: eine Minute Duschen, bis zu 25 Liter. Also, da bringts die Zeit. Oder aber: spezielle Duschköpfe, die Luftblasen in die Wasserstrahlen mischen. Das spart wohl bis zu zwei Drittel.

Worüber in meinem Bekanntenkreis recht häufig diskutiert wird – und das hat auch was mit Wasser zu tun – Geschirrspülen. Von Hand? Maschine? Mit oder ohne Vorspülen?

Das ist interessant, weil die Antwort hängt davon ab, woher du kommst. Der durchschnittliche deutsche Spüler kommt mit 46 Litern Wasser aus, der Spanier und Portugiese verbraucht im Schnitt aml eben 170 Liter – die Uni Bonn hats rausgefunden.

Und damit haben wir auch fast schon die Antwort, was sparsamer ist. Spülmaschinen brauchen selten mehr als 15 Liter Wasser pro Waschgang. Und sie erhitzen das Wasser in der Regel auch effektiver.

15 Liter, das sind anderthalb normale Spülbecken. Da kann man sich ja ausmalen, was man damit spülen kann.

Also, die Maschine ist günstiger?

Wenn man das mal ausrechnet, kostet ein Gang in der Spülmaschine so ca. 35 Cent. Das ist, bei dem, was in die Maschine passt, von Hand eigentlich nicht zu erreichen.

Aber wirklich nur dann, wenn man sie ganz voll lädt. Und: wenn man das Geschirr nicht vorspült.

Das sieht man ja aber immer wieder. Dass die dreckigen Teller vorher unterm Wasserhahn abgespült werden. Das ist wirklich unnötig. Die Maschinen brauchen das nicht. Und es hat auch keinen Sinn, was Mikro-Bakterien oder so betrifft.

Ist es eigentlich besser, warmes Wasser aus dem Hahn zu nehmen? Oder selbst warm zu machen?

Hängt ein wenig von deiner Heizung ab, aber in den allerallermeisten Fällen lohnt es sich, das Wasser möglichst warm aus dem Hahn zu nehmen.

So, Duschen und Geschirr haben wir. Was ist mit Waschmaschinen?

Auch hier muss man zusammenrechnen: was die Maschine an Wasser braucht. Und, auch hier wieder der deutlich teurere Posten: was sie an Energie braucht, um das Wasser zu erhitzen.

Bei Waschmaschinen lohnt es sich vielleicht am deutlichsten, das schon etwas veraltete Modell rauszuschmeissen. Neue Maschinen sparen viel Energie. Eine Wäsche bei 60 Grad zwischen 35 Cent für neue und sparsame Maschinen, und 70 Cent für ältere.

Und wenn man schon so genau ist: so ca. 30 Cent gehen für Waschmittel drauf.

Wenn du sagst, Energie ist da der teuerste Posten, kann man doch sicher auch da dran drehen?

Das sollte man unbedingt tun. Denn die Waschmittel heute sind, was die Reinigung und Hygiene betrifft, deutlich effektiver, als die früher. In den meisten Fällen reichen wirklich 40 Grad. Und dann kommt noch hinzu, dass man überproportional spart, wenn man die Temperatur richtig dosiert. Wenn du zum Beispiel statt 60° nur mit 30° wäschst, ist das die halbe Temperatur. Aber du brauchst nur noch ein Drittel der Stromkosten.

Ist das bei anderen Bereichen auch so, die mit Temperatur zu tun haben? Heizung? Oder Kühlschrank?

Ja, absolut. Das gilt für Kühlschrank wie fürs Heizen gleichermaßen. Schon 1 Grad weniger macht eine Ersparnis von 6 Prozent aus. Das lohnt sich also recht schnell.

Hast du denn noch ein paar kleine Tipps, wenn es um Nachhaltigkeit im Alltag geht – so zum Schluss?

Also: wie gesagt, Energie ist das teuerste. Und Energie wird immer dann sehr viel gebraucht, wenn man etwas erwärmen oder abkühlen will. Also sollten wir schauen, dass alle diese Geräte ideal funktionieren.

Heizkörper, die blubbern, sollte man entlüften. Da gibt’s einfache Geräte dazu. Auch Heiz-Thermostate machen viel Sinn, die automatisch Regeln. Zeitschaltuhren sind zum Beispiel wesentlich sinnvoller, als immer alle Geräte auf Standby zu lassen. Ein Elektrogerät kann schonmal 5 Euro im Jahr an Standby kosten, und in modernen Haushalten stehen gern mal zehn und mehr Geräte mit Standby rum. Und im Zweifel: beim Duschen oder Baden tun es vielleicht auch ein paar Grad und ein paar Minuten weniger.

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