„Serial“: Die Mutter der True-Crime-Podcasts hat Geburtstag
Vor neun Jahren hat „Serial“ quasi über Nacht einen weltweiten Podcast-Hype ausgelöst. Die erste Staffel behandelt den Mord an der Schülerin Hae Min Lee in Baltimore, Maryland im Januar 1999, für den ihr Mitschüler Adnan Syed als Täter verurteilt wurde. Aber: Ist er wirklich schuldig? Journalistin und Podcast-Host Sarah Koenig hat Zweifel — und rollt den Fall Jahre später in zwölf Podcast-Folgen in allen Details neu auf.
This search sometimes feels undignified on my part. And I’m not a detective or a private investigator. I’ve not even a crime reporter. But, yes, every day this year, I’ve tried to figure out the alibi of a 17-year-old boy.
Sarah Koenig, Host von „Serial“
Kann Adnan diesen Mord wirklich begangen haben? Um herauszufinden, ob die Tat logistisch überhaupt möglich war, stellt Sarah Koenig mit einer Kollegin die 21 Minuten Tatzeit nach, prüft Adnans Alibi, telefoniert mit dem inhaftierten Beschuldigten und sucht nach Beweisen, die ihn entlasten könnten. Die Folgen wecken Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Urteils. Und so — auch angestoßen durch den Erfolg von „Serial“ — wurde der Fall 2016 neu untersucht.
Nach 23 Jahren im Gefängnis wurde Adnan Syed am 19. September 2022 auf Antrag der Staatsanwaltschaft aus dem Gefängnis entlassen. Doch ein Happy End ist damit noch nicht in Sicht, denn der Fall beschäftigt die Justiz bis heute.
„Serial“ wurde bis Ende 2016 über 80 Millionen Mal abgerufen. Auf der ganzen Welt fieberten Fans des Podcasts mit — seitdem ist das Genre „True Crime“ aus der Podcast- und der Medienwelt nicht mehr wegzudenken. Wegen des Erfolgs der ersten Staffel von „Serial“ folgten bis Ende November 2018 zwei weitere Staffeln, die jeweils Aspekte eines ungeklärten Kriminalfalls zum Thema haben. Produziert wurde der Podcast von den Macher*innen der bekannten Show „This American Life“ bei WBEZ Chicago.
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