Flexibel, frei, prekär
Digitale Arbeit verspricht Flexibilität und größere Freiheiten. Viele Arbeiten lassen sich fast ausschließlich „in der Cloud erledigen“, von Zuhause, unterwegs, auch zeitlich ungebunden. Die Digitalisierung krempelt so nicht nur ganze Berufszweige um – sie hat auch neue Jobs hervorgebracht.
Crowd- oder Clickworker zum Beispiel sind so etwas wie Online-Tagelöhner. Sie testen für Unternehmen oder Start-Ups Produkte und Software, sie übersetzen Texte oder bieten ihre Dienste als Designer an. Die Aufträge kommen kurzfristig über spezialisierten Plattformen, die Honorare sind meist gering. 660 Euro verdienen Crowdworker im Monat. Das hat 2016 eine Studie unter der Leitung von Jan Marco Leimeister festgehalten. Freiberufler nutzen das Crowdworking vor allem als zusätzliche Einkommensquelle.
Ohne Netz im Netz
Gleichzeitig ist so etwas wie ein „digitales Prekariat“ entstanden: Als selbstständige Einzelkämpfer konkurrieren Designer, Übersetzer und Tester um schlecht bezahlte Jobs und Aufträge. Für eine ausreichende soziale Absicherung bleiben ihnen kaum Kapazitäten. Die Unternehmen sind in diesen Erwebsmodellen von der Last entbunden, die Absicherung mitzutragen – sie sind schließlich nur Auftrag- und keine Arbeitgeber.
Bislang fehlt es den Internet-Arbeitern an Organisationen und Plattformen, um sich für die eigenen Belange und bessere Bezahlung einzusetzen. Katharina Matheis von der Wirtschaftswoche erklärt im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Lucas Kreling die Situation des digitalen Prekariats – und was bereits dagegen unternommen wird.