Hier ist der Antritt, der Fahrradpodcast auf detektor.fm mit der 3. September-Ausgabe 2025. Mein Name ist Gerold Meyer und ich bin hier zuständig fürs Programm und für alles, was Rennlenker hat, und Schienenfahrzeuge. Gutes Essen finde ich auch gut, aber auch damit bin ich nicht allein. Es ist ein paar Ausgaben her, dass ich unsere neuen Unterstützerinnen und Unterstützer begrüßt habe, und das möchte ich hiermit erstmal nachholen. Seit Ende Juli sind auf Steady Sven, Dennis, Frank, Florian, Tobias, Kurt, Johanna, Lukas, Friedrich, Ulrich, Christoph, Andreas, Kurt, Thies, Jan und Alexander zu uns gestoßen, und wir freuen uns außerordentlich, dass ihr euch so zahlreich bei uns im Peloton einreiht und uns damit ordentlich Rückenwind gebt. Und das gilt natürlich auch für die Menschen, die uns auf Apple Podcast unterstützen, deren Namen wir aber nicht kennen. Wir gehen mit diesem gesammelten Schwung in den Herbst und haben einiges geplant. Wenn ihr bei uns aufspringen wollt, dann folgt einfach dem Link in den Shownotes. Ihr bekommt dadurch den Antritt mindestens schon am Donnerstag jeder Woche, ihr bekommt Weihnachtspost von uns, und wir planen auch schon an weiteren Spezialitäten, wie zum Beispiel neuen Treffen mit euch und dabei aufgezeichneten Live-Podcasts. Also vielen Dank von Christian und mir und auch von all den anderen Menschen, die am Fahrradpodcast Antritt hinter den Kulissen mitarbeiten. In der letzten Anmoderation habe ich laut darüber nachgedacht, ob und wie man Fahrrad-Erlebnisse unterwegs festhalten kann und sollte. Natürlich ist ein Fahrradpodcast eine Möglichkeit dazu, und ich möchte diese Möglichkeit gleich nutzen und mich nochmal in die Pyrenäen im Sommer 2025 zurückdenken. Da hat es diesen Tag gegeben, an dem ich in der Früh aufgestanden bin und den erst mal beim Bäcker abgewartet habe. Ich bin danach in Richtung Westen aufgebrochen, in Richtung Porte de Lherce. Ich hoffe, ich spreche das richtig aus. Das sind so ungefähr 1000 Höhenmeter Kletterei, und ich habe mich dabei immer weiter in die Wolken hochgetreten. Irgendwann hat Sprühregen eingesetzt, dann ist der zu Niesel geworden, dann wurde es richtiger Regen, und dann kam auch noch Wind dazu, und davon immer mehr. Auf ungefähr 1500 Metern war ich am Pass, und dort hatte ich zwei Möglichkeiten: Mit kalten Fingern und regennasser Brille die 200 Tiefenmeter bis zu so einer kleinen Gaststätte an einem malerischen See rollen und mich dort aufwärmen oder gleich den Gegenanstieg zum Col d’Agnès nehmen, noch ein Stück höher klettern und dann runter nach Oly les Bains schlängeln. Ich wollte bei diesem Wetter nicht oben warten, habe mich für den Col d’Agnès entschieden, bin in den Wolken um Kühe gezirkelt und dann den Col d’Agnès erreicht, der im Regen ganz anders wirkt als im strahlenden Sonnenschein, so wie ich ihn schon mal kennengelernt habe. Ich habe schnell ein Foto gemacht und habe mich dann in die Abfahrt gestürzt. Es ist ja so, ich liebe Abfahrten. Aber die hier ist anders gewesen als die anderen und mindestens ein bisschen speziell, denn das Wasser ist in kleinen Bächen quer über die Straße geflossen. Ich habe extra eine Bremsprobe gemacht, um den Punkt herauszufinden, an dem mein Hinterrad zu rutschen beginnt, und der ist gar nicht so spät gekommen. Ich habe in der Abfahrt meinen Kopf so ein bisschen schräg gehalten, um an den fetten Tropfen auf meiner Brille vorbeizuschauen. Ich habe vor den Serpentinen in den Bremsen gehangen, und nach jeder Kurve bin ich wie automatisch schon wieder grenzwertig schnell geworden mit meiner Urlaubsfuhre im strömenden Pyrenäenregen. Und ich glaube, ich habe sogar mal angehalten, um meine Bremsfinger zu entspannen. Dabei hatte ich mindestens drei Gedanken: Erstens, das ist irgendwie krass hier. Das fühlt sich ziemlich elementar an. Zweitens, das ist deswegen auch richtig gut. Das ist eine richtige Erfahrung. Und drittens, wie hat man sowas eigentlich vor 30 oder 40 oder 50 Jahren gemacht? Wie ist so eine Abfahrt gewesen mit dünnen, harten Reifen, Felgenbremsen, flexibleren Rahmen und trotzdem Gepäck? Ist sowas damals auch einfach möglich gewesen? Und wenn ja, ist meine Erfahrung gerade überhaupt so elementar, oder würde die sie schnell relativieren, wenn ich das alles auf einem Reiserad der damaligen Zeit auch irgendwie schaffen würde? Habe ich gerade vielleicht mehr Spaß als mit einem älteren Rad, weil ich Sicherheitsreserven habe? Oder ist es andersrum und was ist es bitte überhaupt für eine total geniale Erfindung, so ein Fahrrad, mit dem ich so unterwegs sein kann und auf Reisen solche Stimmungen erlebe? Nach über 800 Tiefenmetern war ich dann unten in Olulibar. In einem Restaurant waren dann eher so Ski-Vibes angesagt, mit trocknenden Klamotten überall und durchgeweichten Menschen. Und das Essen dort ist dann mal so richtig lecker gewesen und der warme Tee auch. Und ich glaube, irgendwie mag ich auch solche Regentage. Und mit dieser kleinen Geschichte starten wir in dieser Ausgabe Antritt, der Fahrradpodcast von detektor.fm. Und vielleicht habt ihr es schon geahnt: In dieser Ausgabe geht es um Fahrräder, mit denen man unterwegs sein kann und mit denen man sich ausklinken kann. Die gibt es gefühlt irgendwie schon immer, aber sie entwickeln sich auch immer weiter und haben sich über die Jahrzehnte deutlich gewandelt. Gerade sind zwei interessante Gravel-Bikes erschienen, die man da einsortieren könnte, und wir sprechen über genau die mit Jens Klötzer vom Tourmagazin. Und danach gehen wir auf die Ausfahrt des Monats mit Bella, und auch da geht es ums Ausklinken und um spezielle Räder. Ich wünsche euch viel Spaß. Klingeln bei Klötzer, die Technikfrage beim Antritt auf detektor.fm. Wenn wir so unter den Fahrradtypen die Kassenschlager der letzten zehn Jahre mal so auflisten sollten, dann wäre das Gravel-Bike auf jeden Fall mit dabei. Da kann man, glaube ich, wirklich sicher sein. Seine Ursprünge hat dieses Rennrad fürs Gelände ja irgendwo zwischen Querfeldein oder Crossrad, Straßenrad und Touren-Mountainbike. Und es ist unter all den Trends der letzten Jahre vielleicht der einzige unmotorisierte Fahrertyp, der so richtig Strecke gemacht hat und ganz vorne mitfährt. Und dabei ist spannend zu beobachten, dass sich das Gravel-Bike doch ziemlich doll und vital weiterentwickelt. Aerodynamik spielt eine immer größere Rolle. Breitere Reifen für schwereres Gelände kommen immer mehr in den Fokus. Und dass es eigene Gravel-Schaltgruppen gibt, ist schon seit einigen Jahren man kann schon sagen selbstverständlich geworden. Und eine weitere Entwicklung ist die in Richtung Vollausstattung. Gravel-Bikes sind also nicht nur für die schnelle Geländerunde zu haben, sondern können zunehmend auch als fertige Modelle mit Dynamo, Beleuchtung und Bordstromsystem gekauft werden. Zwei wichtige Marken, nämlich Rose und Canyon, haben gerade solche Modelle vorgestellt, und wir sprechen darüber, was die können und was das alles bedeutet, mit Jens Klötzer vom Tour Magazin. Hallo Jens. Hallo. So, Bastelanleitungen mit irgendwie Powerbanks und Ladendynamo, wo dann Leute mit dem Lötkolben sich so Verkabelungen irgendwie gemacht haben, sowas und dass das jetzt dann doch so, finde ich, relativ plötzlich an Serienräder kommt, auch doch an ein so populäres, ist für mich eine Überraschung. Ja, du erwähnst so Reiseradfahren, das ist eine Assoziation, die ich da auch irgendwie habe, aber eher so historisch, dass das daherkommt. Weil wir haben ja dieses riesige Feld von Endurance, Ultra Cycling, sonst irgendwas Events, also Transcontinental, haben wir vor kurzem erst hier einen Podcast gehabt und all die möglichen Events, die es da gibt, auch nicht nur auf der Straße, auch so auf Gravel oder wie auch immer man die unterschiedlichen Untergründe nennen will. Und da finde ich es eigentlich folgerichtig und vielleicht geht es ja so wie mir. Also, du hast gesagt, du hast nicht drauf gewartet, aber ich kann es jetzt auch nicht sagen, ob ich drauf gewartet habe, aber ich finde es total gut, dass es da ist, beziehungsweise macht es eigentlich total Sinn. Ja, das macht es. Auch vor dem Hintergrund, dass so ein Gravelbike zunehmend ja auch als Alltagsrad und Endlerrad irgendwie benutzt und wahrgenommen wird, auch und von vielen da irgendwie in Betracht gezogen wird. Auch da macht es natürlich Sinn. Jetzt nicht nur für die schon immer noch spitze Gruppe von Ultralangdistanz-Wettkampfradlern, sondern auch als nützlicher Alltagszuwachs. Ich hätte jetzt eher erwartet, dass es ein System gibt, was man sich relativ einfach nachrüsten kann und an jedes Rad irgendwie dran basteln kann. Das gibt es bis heute immer noch nicht, sondern man muss sich das schon irgendwie noch selber zusammensuchen, zusammenstecken. Es gibt zwar inzwischen so vorbereitete Powerbanks, wo man Licht anschließen kann und sowas, aber da muss man schon sich ein bisschen einlesen, dass man sich das zusammenstecken kann. Dass es jetzt wirklich als Komplettrad kommt, ist außergewöhnlich, aber schön. Ja, finde ich sehr interessant. Gerold hat es angesprochen: Rose und Canyon haben da neue Modelle vorgestellt, und wir haben es auch am Anfang angesprochen. Gravel ist ja auch so ein Markt, der in den letzten Jahren wahnsinnig gewachsen ist. Ist das auch vielleicht ein ganz plattes Zeichen dafür, dass sich dieser Markt einfach immer noch weiterentwickelt und immer noch weiter ausdifferenziert? Ja, natürlich. Also, wir haben halt schon erlebt, dass das Gravel-Bike irgendwie das einfache Rennrad abgelöst hat, dass es das einfache Hardtail-Mountainbike quasi verdrängt hat. Auch das Crossrad so ein bisschen. Das Crossrad auch so als sportliches Alltagsrad verdrängt hat und jetzt eben dann auch das klassische Reiserad so ein bisschen. Oft wird das Gravel-Bike, weil es eben Schutzbleche zulässt, Gepäckträgeraufnahmen hat und sowas und auch eine breite Straßenbereifung zulässt, als Reiserad benutzt. Und das ist dann auch eine Konsequenz daraus. Und Reise und Alltag und Endurance und so, das geht alles so ein bisschen ineinander über. Ich finde es auch bezeichnend, dass bei beiden Herstellern, die wir jetzt hier so beispielhaft nehmen, und wir nehmen das so, es gibt noch mehr, es gibt noch mehr, aber die haben so in kurzen Abständen hintereinander oder fast parallel das rausgebracht. Und sie sind auch beide in Deutschland. Genau, haben sowieso parallel. Finde ich interessant, dass sie jeweils in diesem Gravel-Bereich mehrere Plattformen sozusagen haben. Also es gibt inzwischen da immer ein schnelles Gerät und noch so ein Allround-Gerät und dann innerhalb dieses Allround-Gerätes, über das wir hier sprechen, dann das auch noch sehr differenziert ist. Also da gibt es nicht nur diese Modelle mit dieser, es ist eigentlich keine Vollausstattung, weil Schutzbleche sind nicht dabei, Träger sind nicht unbedingt dabei, aber mit dieser Teilausstattung. Es gibt auch welche, die kommen komplett ohne. Allein das spricht eigentlich auch schon dafür, dass das ja ein wirklich sehr, sehr vitaler Fahrradbereich ist, oder? Ja, absolut. Ich denke, die probieren sich da auch so ein bisschen aus, wie hoch der Zuspruch denn eigentlich ist. Also, um mal ein bisschen zu beschreiben, um was es hier eigentlich geht: Das Rad, das jetzt in einer Ausstattungsvariante, das ist die teuerste bei der Firma Rose, kommt, hat halt eine komplette Lichtanlage. Es hat ein Nabendynamo, mit dem ich entweder das Licht betreiben kann oder eine Powerbank aufladen kann, mit der ich dann wiederum mein Navigationsgerät laden kann oder mein Handy laden kann. Und das Rad kommt mit einem Taschensortiment. Es hat so eine Rahmentasche, wo ich ein bisschen Klamotten unterbringen kann und so eine Oberrohrtasche, wo so ein bisschen Kleinkram rein kann. Aus dem Karton reise fertig. Man kann irgendwie sofort los damit, und es ist alles sehr simpel. Wie ich vorhin schon mit dieser Lichtanlage beschrieben habe, das gleiche Problem hatten wir ja bei Taschen. Man musste irgendwie genau sich belesen, was passt da, wie mache ich das fest. Man musste da ein bisschen Erfahrung sammeln und so. Das brauche ich hier alles nicht. Das sind so praktische Magnetverschlüsse, die werden abgeklipst, reingeklipst. Und dadurch ist diese Hürde, sowas überhaupt zu machen, wahnsinnig niedrig geworden. Also es ist deutlich einfacher. Es ist deutlich einfacher, ja. Man kann, wie gesagt, sofort aus dem Karton mit dem Ding losreisen. Und ich glaube, man weiß aber gar nicht so richtig, wie viele Leute wären bereit, damit loszureisen und sich das einfach zu kaufen. Es gibt sicher viele Leute, die jetzt nicht bereit sind, sich so ein Fahrrad aufzubauen und sich das mit diesen Taschen zu geben, wie wir das halt gemacht haben bislang. Aber wenn das so simpel geht, wirklich handgriffartig, kann man mal ausprobieren, wie viel Zuspruch erfährt das denn? Ich finde es auch folgerichtig in dem Sinn, dass wir sind, wenn wir unterwegs sind, sind wir heutzutage mit also mindestens mal mit dem Smartphone unterwegs. Dann auf jeden Fall auch mit einem Navigationsgerät, also mit irgendeinem Computer. Dann gibt es noch irgendwelche Zusatzgeräte. Also man hat vielleicht seine Kopfhörer mit, die irgendwie geladen werden müssen. Was hat man noch? Man hat vielleicht irgendwie ein Radar- Rücklicht, irgendwie sowas. Also ich habe mindestens zwei Geräte dabei, die ich laden muss. Und bei beiden Rädern ist es ja so, dass die eben so eine Bastellösung an der ich vorher irgendwie, ich musste mich entweder selbst wahnsinnig schlau machen oder ich musste in irgendeinen Radladen gehen. Wir wissen, wie Leute manchmal in Radläden behandelt werden. Also musste mir das geben. Ich musste irgendwie an dieses Wissen rankommen. Das war nervig, kompliziert, irgendwas. Jetzt habe ich bei beiden Rädern ja am Gabelschaft, so in der Nähe der Vorbauklemmung, habe ich eine USB-C-Schnittstelle. Richtig? Genau. Und einen Pufferspeicher, der im Rahmen verbaut ist, der vom Nabendynamo geladen wird. Und ich würde ja fast das Navi dann bald schon wieder ausklammern, weil warum Menschen nicht mit ihrem eigenen Smartphone navigieren, ist halt häufig die Akkuleistung, weil das Ding nach drei Stunden tot ist. Und wenn ich das aber überbrücken kann, indem ich das Smartphone die ganze Zeit wieder auflade, muss man sich überlegen, ob es das teure Garmin-Gerät eigentlich noch braucht. Oder Wahoo oder andere. Also du meinst tatsächlich, es könnte sowas kommen wie das Ende der Fahrradcomputer? Naja, zumindest für ein bestimmtes großes Publikum, die jetzt irgendwie so Radreisen, weiß ich nicht, an Flusswanderwegen entlang oder sowas. Klar werden diese hochspezialisierten Geräte immer noch ihre Daseinsberechtigung haben, gerade wenn es dann irgendwie so um Trainingssteuerung geht oder wenn ich irgendwie Anstiege und Leistung auswerten will, weiß ich nicht. Das bieten die so aus einer Hand. Da haben sie dann ihre App dazu, wo man das alles ineinander hat. Sowas kenne ich jetzt für Smartphones noch nicht, aber für viele würde vielleicht Google Maps reichen als Navigationsgerät. Und ansonsten brauchen sie nicht viel. Und dann reicht das Smartphone, weil ich es eben während der Fahrt die ganze Zeit mit Strom versorgen kann. Ja, und es gibt ja auch andere Apps, die man auch locker auf dem Telefon nutzen kann. Komoot, Strava und so kann man auch alles auf dem Telefon nutzen. Was ich auf jeden Fall spannend finde, und das kommt vielleicht noch vor dem Sterben der Fahrradcomputer, dem möglichen, oder sagen wir mal Schrumpfen, ist es ja wirklich quasi faktisch so, dass jetzt damit das Nabendynamo oder der Nabendynamo auch an sportlichen Kompletträdern angekommen ist. Und das könnte ja auch so ein Beginn sein oder an einzelnen zumindest. Ja, man hat jetzt so eine Handvoll, vielleicht kann man noch eine Hand abzählen, aber ich glaube, dass es mehr werden wird. Man sieht es auch jetzt an diesen Modellen selbst an den Nabendynamos selber. Also die Dynamohersteller bemühen sich da, leichte sportliche Produkte zu entwickeln. Auch so eine Firma wie DT Swiss, Rennradlaufradhersteller, die haben Rennradlaufrad gemacht mit einer Carbonfelge. Es gab total Irre, die sich sowas früher eingespeicht haben, weil sie es haben wollten. Inzwischen kann ich auch das fertig im Onlineshop bestellen und in mein Rennrad bauen, und es hat überhaupt keine optischen nachteiligen Auswirkungen. Das mit dem Irre verstehe ich nicht. Ich will noch ergänzen, dass bei Canyon beide Räder haben fast den gleichen Nabendynamo verbaut von Schmidt, was auch total interessant ist, dass so eine kleine Firma, so wirklich so deutscher Fahrradtüftel- Mittelstand an so großen Versenderrädern vertreten ist. Und bei Canyon ist es sogar so, dass es ein Direktkontakt-Dynamo ist. Das heißt, dazu muss die Gabel vorbereitet sein. Ich schließe also kein Kabel mehr an, sondern ich habe quasi, sag mal, Plus- und Minus-Pole links und rechts, also an jedem Ausfallende oder Gabelscheide diese Pole. Und dazu muss ich ja auch eine Carbongabel speziell dafür produzieren. Also das ist schon sehr beides sehr spezifisch. Bei Rose ist dann im Ausgleich dazu sozusagen in jedem Modell dieser Kabelbaum verbaut, wenn ich das richtig gelesen habe. Das ist richtig, in jedem Modell ist dieser Kabelbaum verbaut. Es gibt noch mehr so Sachen, nämlich zum Beispiel diese Fixpunkte für diese Taschen. Ich wollte noch kurz beim Licht bleiben, weil das finde ich auch schon deswegen so ein bisschen überraschend. Ich habe damit nicht unbedingt gerechnet. Und ich möchte noch kurz klären, wir haben diese Powerbank genannt, und ich weiß nicht, ob wir schon Pufferakku gesagt haben. Das ist, glaube ich, noch was, was wichtig ist. Warum ist es wichtig, dass man, weil das macht diese Integration auch so sinnvoll? Warum ist es wichtig, dass ich, wenn ich einen Nabendynamo habe und dann mein Handy laden will, dass ich so einen Pufferakku habe? Weil sonst könnte ich ja auch theoretisch sagen, ich schließe das Telefon einfach an den Dynamo an. Ja, der liefert halt nicht die richtige Spannung. Das Telefon braucht eine konstante und ich glaube relativ niedrige Spannung. Oder nee, es braucht eine relativ hohe Spannung, höher als die, die der Nabendynamo liefern kann. Deswegen lädt der Nabendynamo erstmal den Pufferakku, die Powerbank auf. Da brauchst du eine bestimmte Steuerung dazwischen. Und dafür, das machen halt auch die Radhersteller alle nicht selber. Es ist spannend, weil der Schmidt sagt, dass die sich auch interessanterweise an deutsche Spezialisten wenden. Bei Rosa ist es jetzt Busch Müller. Da ist dieses Carwerk, diese Powerbank, und die Lichtanlage kommt von Busch Müller. Das ist auch schon alles so verkabelt, und Rosa hat sich entschieden, wir integrieren das, damit der Nutzer überhaupt keinen Aufwand mehr hat, dass er keine Kabel mehr fädeln, anbinden, festkleben muss, nichts mehr irgendwie zusammenstecken muss, nicht auf irgendwelche Spannungen, Wehrstunden zahlen, sonst was gucken muss. Passt das zusammen, sondern alles aus einer Hand und fertig. Das finde ich übrigens ökonomisch ganz spannend, weil damit werden diese Hersteller, die man ja vorher, ich sag mal, selber gekauft hat und angeknüppert hat, so zu Zulieferern im Prinzip. Ein bisschen wie bei einer Autoindustrie. Ja, so könnte man das sehen. Sie haben sichere Aufträge für schon echt eine hohe Anzahl an Rädern. Ich bin ein bisschen gespannt, wie nachhaltig das ist. Es wird sehr schnell kommen, dass chinesische Firmen, Shutter Precision oder sonst irgendwas, solche Systeme dann auch kopieren. Wenn sie sehen, das wird angenommen, das wird eine Marktrelevanz und wird gut verkauft, dann wird es sowas auch ganz schnell von anderen Herstellern geben. Ob sie in Kosovo und Kenia bei ihren deutschen Zulieferern bleiben oder ob sie billiger einkaufen. Ja, das ist ja immer so ein zweischneidiges Schwert. Es kann sehr attraktiv sein, auch für solche Firmen. Ich sag mal Beispiel Autoindustrie, Conti oder so, die sind damit jahrelang sehr, sehr gut gefahren. Aber es kann dann eben auch in die andere Richtung gehen, dass man abhängig wird. Und ja, spannend. Shutter ist, glaube ich, aus Taiwan. Aber, ähm, kleines Detail. Und beim Pufferakku muss man, glaube ich, auch noch sagen, dass es ja einfach dem Charakter eines Fahrrads zu eigen ist. Gerade wenn ich da im Gelände fahre, ich bin manchmal einfach zu langsam, um so ein Gerät zu laden. Ja, das Telefon zu laden. Genau. Ich brauche diesen Akku quasi, um einen konstanten Strom abzugeben. Und der braucht auch eine Schaltung, dass der sich nicht, wie manche Powerbanks, einfach dann abschaltet, wenn der Eingang. Genau. Na gut, das sind Probleme, was nur du hast. Ich bin immer so schnell, da kann ich gleich zwei Telefone laden. Ja, genau. Und du entwickelst dann halt dein Hitzeproblem. Das kannst du ja auch mitnehmen. Ja, also das sind schon echt spezialisierte und dafür entwickelte Produkte. Und deswegen, so sagte ich das vorhin, also jemand, der sowas vorher bauen wollte aus Serienkomponenten, der musste schon echt was mit Elektrotechnik drauf haben, ja, damit das irgendwie alles miteinander funktioniert und nicht irgendwie aufgrund so geringer Spannung jetzt nicht lädt oder abschaltet oder sonst irgendwas. Mindestens Bachelor. Und das möchte ich jetzt gerne nämlich zusammenfassen mit einer These. Also lustigerweise hat mir mein lieber Freund Christoph der hat mir neulich erst, ist den klassischen Weg gegangen und hat mir so ein Ladegerät für einen Nabendynamo selbst gebaut. Da ist ja irgendwas 3D gedruckt dran und so das Gehäuse und so. Und man kann es ja als Bausatz kaufen. Und bisher war man angewiesen auf solche wahnsinnig geschätzten Spezialisten wie Christoph. So, wenn man die aber nicht kannte und nicht hatte, dann ist man da einfach nicht rangekommen. Es gab zum Beispiel den Forumslader, den können wir da nennen. Den gibt es schon lange. Das ist ein Bausatz. Es gibt verschiedene Modelle von verschiedenen Firmen, die immer weiterentwickelt wurden, woran man auch sieht, dass das gar nicht so einfach ist. Da gibt es immer viele Versionen von diesen Ladegeräten. So, jetzt kommt das eben an einem Rad, was ich vom Versender fertig kaufen kann. Und meine These dazu ist jetzt: Wir haben ja auch in der Fahrradgeschichte immer so ein paar Produkte, die entweder auf dem deutschen Markt besonders groß geworden sind oder sich auf dem deutschen Markt besonders lange gehalten haben. Wir haben auch so einige mittelständische Firmen, die durchaus den Fahrradmarkt mitprägen. Also ich denke an sowas wie Rücktrittbremse. Deutschland ist Rücktrittinselland. Eventuell inzwischen gewesen, aber in vielen anderen Ländern war Rücktritt viel eher tot als in Deutschland. Ich denke vor allen Dingen an sowas wie das Trekkingrad. Und auch das voll ausgestattete in Klammern eventuell langweilige für manche Leute so scheinende Trekkingrad der 90er Jahre mit Schutzblechen, 28 Zoll Bereifung, mit diesen ganzen Sachen, eine Schwalbe Marathon drauf. Das sind wieder diese Übergänge zum Reiserad. Und deswegen ist meine These: Diese coolen Gravelbikes, diese Modelle, die ja dann auch so promotet werden, eben mit diesen Ultra-Endurance-Bildern, Videos, sonst irgendwas, die so daherkommen, die auf den Webseiten so stehen, vielleicht sind das einfach die neuen Trekkingräder. Das halte ich für mehr als eine These. Also ich halte das für schon tatsächliche Wahrheit. Also man sieht es auf den Straßen. Es sind so viele Rennlenker unterwegs. Und wenn man dann halt drauf guckt, sind es halt breitbereifte Rennlenker, also Gravelbikes. Und auch gerade diese Flussradwege, da sieht man so viele Leute, die auf Gravelbikes fahren, weil sie einfach praktisch sind. Und das ist dann schon der nächste logische Schritt, da irgendwie auch den Bedarf zu stellen, irgendwie da Licht dran zu bauen. Klar werden Akkulichter immer besser, aber das mit Dynamo ist natürlich tausendmal praktischer. Klar kann man sich einfach einen Powerbank einstecken, aber wenn das schon am Rad dran ist und aufgeladen wird, ist es natürlich viel praktischer. Und das funktioniert einfach alles viel besser zusammen. Das Rosa hat hier sogar ein Fernlicht, das ich so mit einem Akkulicht überhaupt nicht hinkriege. Das Canyon, glaube ich, auch. Kann sein. Ja, oh Gott, das sind mal an den Grenzen unseres Wissens. Ja. Aber egal. Das ist ja jetzt irgendwie mal so ein Anfang, und das wird ja dann noch weitergehen. Der Nächste wird kommen und sagen, hier, da ist jetzt eine Smartphone-Halterung dran, du brauchst es nur noch einklicken. Es wird induktiv geladen und nochmal ein Stückchen einfacher. Und es ist ja sehr wahrscheinlich so, dass dieser Nabendynamo auch kaum Leistung kostet. Also im Vergleich sehr wenig, ja klar. Also es ist für Die Leute, die das fahren, finden es wahrscheinlich gar nicht relevant. Ja, und es ist auch, also da ist es dieses Topmodell von Schmidt. Es ist ja inzwischen so, man erkennt das Ding nicht als Nabendynamo. Du musst eigentlich jedem, das muss dir jemand erklären, muss dir sagen: „Hier, übrigens, das ist ein Dynamo.“ Weil der Nabenkörper an sich, der ist halt so schmal wie eine normale Fahrradnabe. Und eigentlich nur dort, wo die Scheibenbremse sitzt, wo die Scheibenbremsaufnahme ist, dort ist der bisschen dickere Teil, wo sich dann das Kabelgewirr drin befindet. So, jetzt hat man wahrscheinlich gemerkt, dass einige Leute, die an diesem Gespräch beteiligt sind, das so ziemlich positiv, also gut und praktisch finden. Was kann es denn noch nicht? Also, wie ist es mit wir reden über alle möglichen Ladungen, die man da machen kann, alle möglichen Geräte. Was ist mit unserer elektrischen Schaltung? Genau, das kann dieses Modell noch nicht. Beide können das nicht. Ja, genau. Beide können das nicht, die elektrische Schaltung. Aber es gibt schon eins, das das kann. Von Cannondale gibt es eins, das auch eine Powerbank oder einen Pufferakku drin hat, das gleich die Schaltung mitspeist. Also muss die Schaltung auch nicht mehr laden. Nachteil bei dem Ding ist, das hat keinen Nabendynamo, der fehlt dann noch. Aber der nächste wird kommen. Das ist sozusagen der nächste Schritt. Ja, auch das dann irgendwie noch verkabeln und dann wird die elektrische Schaltung gleich mitgeladen. Und genau, wenn man dann noch, wie gesagt, diese Handyhalterung mit induktivem Laden, auch das ist technisch überhaupt kein Problem heutzutage, sowas zu integrieren. Es muss nur auf die Idee jemand kommen. Vielleicht hört jemand zu, ja. Und dann fehlt ja also dann hat man die USB-C-Steckdose immer noch für die Kopfhörer vielleicht, ja, oder für irgendein anderes Device. Oder für irgendein anderes Gerät, für die Campinglampe, für die Drohne. Ja, für die Drohne, genau. Und ja, da fehlt nicht mehr viel. Und ich glaube echt, dass sich da ganz viele Hersteller demnächst damit hervortun werden, sowas zu bringen. Gibt es denn sonst irgendwas, was du zu kritisieren hast an dieser Entwicklung und an den Modellen? Naja, nee. Also, das Rad ist sehr schwer. Das muss man einfach dazu sagen. Insgesamt wiegt es, ich glaube, so 10 Kilo, knapp 10 Kilo für 4.600 Euro, keine Ahnung. Aber mei, das ist halt so. Das eine sind die wahnsinnig fetten Reifen, 50 Millimeter drauf. Das andere ist halt die Lampe, die Akkulinkabelage. Das ist halt auch nochmal ein halbes Kilo. Aber für den Nutzen wahrscheinlich gerechtfertigt. Ich muss ein bisschen schmunzeln, weil du bist halt ein Rennradtyp. Für andere Leute ist das jetzt was, Moment, das Rad hat einen Pufferakku und Verkabelung und das ist alles dabei. Und es wiegt nur 10 Kilo. Also in dieser Fahrradklasse ist es ja jetzt, würde ich es nicht als besonders schwer bezeichnen. Aber wir haben ja vorher auch drüber gesprochen. Ich glaube, so vom Fahrverhalten trifft es nicht ganz in dein Herz, oder? Ja, auch da ist es wenig sportlich, muss man sagen. Man sitzt sehr aufrecht drauf. Das ist eher so zum gemütlichen Fahren. Man merkt dem Rad auch schon beim Fahren an, dass es so auf dieses Reiseradpublikum schon ein bisschen hin designt worden ist. Bei den Rädern oder jetzt einem bestimmten, dem Rose. Aber im Grunde beiden Rädern, auch das Canyon geht so in die Richtung. Die wissen schon, wo das Publikum ist und was die so gut finden. Das merkt man den Rädern schon an. Und auch wenn die so beworben werden, ich glaube, so für dieses hochsportliche Ultra-Cycling-Publikum sind es eigentlich die falschen Räder. Die werden sich wahrscheinlich eher andere Modelle suchen und dann trotzdem erstmal noch weiter basteln. Aber wie gesagt, das sind ja mal die ersten, aber da werden bestimmte Modelle kommen, die passender sind. Glaubst du, dass sie sich wirklich durchsetzen werden? Oder könnte es auch sein, dass das E-Bike trotzdem davon fährt? Wir werden schon noch ein paar Jahre diese zweigleisige Entwicklung haben, dass viele Leute auch auf dem E-Bike verzichten können, weil es nicht so bergig ist, weil die Wege nur kurz sind. Und dann, ich glaube, dass so ein System wie wir es hier verbaut haben an Alltagsrädern viel mehr Erfolg haben wird als das, was es jetzt beworben wird, nämlich irgendwie so: „Ich mache das große Abenteuer und fahre sieben Wochen durch Island.“ Aber so im Alltagsbereich ist es total praktisch und total super und da wird es oft das viel größere Publikum treffen. Ja, und wenn wir uns mal angucken, vielleicht sind wir auch einfach so begriffsunklar. Also Ultra Endurance, zumindest diese TCR-Schiene ist vielleicht dann auch nicht richtig beschrieben, weil wenn wir uns da angucken, was die Leute da fahren, die schnellen Leute, das sind oft Rennräder oder es geht so in diesen Allroad- Bereich. Und vielleicht ist das ja auch was, was kommt. Das wäre nämlich meine Vermutung. Das ist ein Wunsch. Nicht das auf die Spitze getriebene Traktor, der über jeden Rumpelpfad fährt und das spielend macht, sondern eher das schnelle elegante Rennrad, das aber trotzdem das auch mal kann, das hier abbiegen kann und das aber dann Tag und Nacht funktioniert und unabhängig. Das fände ich cool, wenn das weitergeht. Es sind natürlich noch ein paar Sachen zu machen, aber wir sind auch schon deutlich weiter, als ich das gedacht hätte. Dann wird es auch für das sportliche Publikum wieder interessanter. Für das Straßenreiserad, für viele Leute, die dann auch mit dem Sportlinerad auf Reisen gehen, ist das natürlich auch eine wahnsinnig praktische Sache, wenn man sowas hat, dass man das Licht aufladen kann und immer irgendwie eine Batterie dabei hat für sein Elektro-Kram. Und ich muss nochmal, also Reiserad, ja, ich liebe Reiseräder, aber ich finde, Reiserad hat auch immer so, da schwingt nicht so Fahrverhalten und sowas mit. Also vielleicht sag mal, komm, lass es uns doch sagen, lass uns doch Randonneur sagen. Was ich ganz spannend finde, ist, dass das ja eine Entwicklung ist, ohne euch jetzt Honig ums Maul schmieren zu wollen, die ihr in den letzten Jahren immer schon so ein bisschen auch vorhergesagt habt, dass das kommen wird, dass diese Integration kommen wird und dass ihr euch das wünscht. Also da entwickelt sich schon was, ja. Fast schon zwangsläufig weiter. Also wie vorhergesagt, ich weiß nicht, ich hab mir das gewünscht. Es gibt zwei, das ist mir neulich klar geworden. Ich hatte neulich Zeit zum Radfahren und irgendwie Gedanken schweifen lassen. Es gibt zwei Druckwerke, die mich ganz früh fasziniert haben. Das ist irgendwie meine Ausprägung meiner Macke. Und das eine ist der Santana-Katalog, damals von der Tandemfirma, kann ich jetzt hier an der Stelle sagen, weil da waren immer wahnsinnig viele Geschichten drin vom Tandemfahren, fand ich total geil. Und dann frühen 90er Reiseräder, Supertourer. Und genau das also ein sportliches Rad, wo ich überall langfahren kann, wo ich ganz viel erleben kann. Und das kann man auch nach hinten noch fortsetzen, also weiter in die Vergangenheit. Rough Stuff Collective heißen die, glaube ich. Das sind so Briten, die schon, da gibt es so Bildbände, jetzt zwei, glaube ich, die sind 60er, 70er, 50er, irgendwie so in der Zeit, wo man sieht, wie die schon durch die Alpen gefahren sind und so querfeldein, auch mit Rennrädern. Ja, man sieht die, die Randonneure so über zur Furcht der Wiesen tragen. Ich kann mich in so Bilder enttäuschen. Geil! Also, und dann eben das ganze Randonneurs-Thema. Ja, und dann ist es auch, finde ich, das mit den Firmen wirklich, also ich zähle das nochmal auf und das sind ja mehr also Rose, Canyon, Busch, Müller, Schmidt, Supernova. Das sind alles Firmen, die irgendwie hier sind. Das ist immer grundsätzlich egal, also es macht das nicht besser, aber es ist ja schon auffällig, dass das dann auch von denen kommt. Und früher hat dann vielleicht noch Magura mit einer HS33 und Tubus und so mit reingenommen. Die sind da jetzt gerade mal nicht mit am Spiel. Fitlock, Fitlock ist da auch aus ja, stimmt. Ja, dann werden diese Taschen befestigt, sind so Magnetverschlüsse, die machen so klack, klack. Und deswegen ist das vielleicht einfach so eine Art. Ich meine, wenn man in einem Land ist, wo Alltagsrad und Trekkingrad dann eben auch so eine Bedeutung hatte, dann liegt das ja auch näher, das vielleicht so zu machen, in die Richtung meine ich. Ich finde es auf jeden Fall extrem interessant, diese Entwicklung zu beobachten. Ich auch. Na dann sind wir uns doch einig und ich bin gespannt, wie es weitergeht. Genau, ich finde also Schutzblech, sag ich, lasst mal noch ein bisschen am Schutzblech weitermachen. Ich sage erstmal vielen Dank, Jens, dass du da warst und uns ein bisschen eingeordnet hast. Gerne, auf jeden Fall. Danke, Jens. Reiserad und Gravelbike haben da also eine Romanze und ich finde es gut, das hat man vielleicht gemerkt. Ich will hier noch ergänzen, dass das von mir erwähnte Reiseräder Supertourer ein Buch von Ulrich Herzog ist. Das hat es in den 80ern in verschiedenen Auflagen bei Moby Dick Verlag gegeben und falls jemand mal reinschauen will, bei Booklooker sehe ich gerade mehrere Exemplare. In den 90ern hat es dann auch von Ulrich Herzog das Reiserad gegeben und ich glaube, das ist einfach eine aktualisierte Auflage, bei der auch der Titel geändert worden ist. Für mich sind diese Bücher ein lohnenswerter Blick in die Geschichte der sportlichen Unterwegsräder. Und dann habe ich noch das Rough Stuff Collective erwähnt, das eigentlich Rough Stuff Fellowship heißt. Und dieser Titel bezieht sich auf einen 1955 in einem Pub an der walisisch- englischen Grenze gegründeten Offroad Cycling Club. Und weil das eben schon 70 Jahre her ist, versteht man sich dort wohl als ältester Offroad Cycling Club der Welt. Ich kann mir zwar vorstellen, dass es wie so oft in der Fahrradwelt auch da schon irgendwelche Vorläufer gegeben hat, gerade auch in den Zeiten, in denen Straßen noch nicht asphaltiert gewesen sind. Aber sei es drum. Mit schnellen Rädern auch durch unwegsam scheinendes Gelände zu fahren, hat ganz offensichtlich schon seit langem seinen Reiz. Und die beiden Bücher zum Rough Stuff Fellowship sind ein deutliches Zeugnis davon. Und auch die kann ich nur wärmstens empfehlen. Und diese Art Radfahren, die wird diesen Reiz und diesen Charme auch noch lange haben. Das prognostiziere ich hier einfach mal ganz optimistisch. Besonders so wilde Geländeabschnitte, die man mit nicht ganz passenden Rädern bewältigt, die werden heute manchmal mit dem Begriff Underbiking umschrieben. Aber der Begriff ist auch irgendwie relativ findig. Denn wenn ich mit einem bestimmten Rad dort durchkomme, dann war es vielleicht gar nicht zu unpassend ausgestattet. Und wenn man ein Rad nur für die extremen Abschnitte einer Tour bauen würde, wie würde sich das dann wohl auf den normalen Abschnitten fahren? Also dem Asphaltstück auf dem Weg zum Schotterpass und vielleicht ja auch wieder hinunter. Wir werden sehen, wohin die Reise geht. Und wenn ihr mich fragt, kann und soll die gern noch ein gutes Stück weitergehen, weil es sich mit solchen clever ausgelegten und ausgestatteten Rädern einfach einiges von dem Fahrspaßversprechen einlösen lässt, das in so vielen Straßen, Wegen und Pfaden eingebaut ist. Ich bin mir sicher, dass ihr das auch kennt, wenn ihr mal irgendwo mit einem anderen Fahrzeug langfahrt als einem Fahrrad und euch vorstellt, ihr hättet jetzt ein schönes Fahrrad für diese Strecke. Vielleicht ist euch das ja sogar schon mal auf einer Autorennstrecke so gegangen. Fahren wir doch einfach mal mit bei Bella auf dem Nürburgring. Hier beim Antritt auf detektor.fm sammeln wir Fahrradgeschichten. In der Ausfahrt des Monats sprechen wir einmal im Monat oder manchmal auch ein bisschen öfter mit einer Person über ein Erlebnis, das er oder sie auf dem Rad gehabt hat. Und das kann alles sein. Eine Weltreise, eine Trainingsfahrt, ein Sprint im Stadtverkehr oder auch eine Langsamfahrt. Alles, was wir wollen, ist, dass ihr uns ein Stück mitnehmt auf eure Ausfahrten. Und in dieser Ausgabe macht das Bella aus Freiburg, denn die ist mit dem Rad zum Nürburgring gefahren, um dort ein Rennen zu fahren, eben mit dem Rad. Und Felix ist auch dabei gewesen und ihre Räder sind auch noch was Besonderes, also eine ganze Menge, über die wir sprechen müssen. Hallo Bella, willkommen im Antritt. Hallo Gerold, danke, dass ich dabei sein darf. Ich freue mich. Mit dem Rad zum Nürburgring, wie kommt man auf die Idee? Die Idee ist jetzt nicht meine gewesen, beziehungsweise doch. Die Idee war doch von mir. Nein, der Felix hat mir erzählt von dem Rad-am-Ring-Rennen, das ich zuvor noch nicht kannte oder auf dem Schirm hatte. Und dann hat er mich gefragt, ob ich nicht in einem Vierradteam mitfahren möchte. Und ich habe dann lange überlegt und dachte mir so: Ja, warum eigentlich nicht? Und irgendwann kam das so spontan, dass ich gesagt habe: „Ja, wieso fahren wir da nicht eigentlich mit dem Rad hin?“ Und die Idee fand er total gut. Am Anfang hat er nicht so gleich gezogen. Er hat schon mehrere Radreisen gemacht mit Kollegen oder alleine und Freunden. Ja, okay, der eine hat die Rennidee, die andere hat die Anfahrtsidee. Dann gehen wir doch mal chronologisch durch. Ihr seid, soweit ich das verstanden habe, beide aus Freiburg oder seid beide in Freiburg gestartet und seid zum Nürburgring gefahren? Das kann man ja auf verschiedene Arten und Weisen machen. Da kann man sich viel Zeit nehmen oder man macht es in einem Ritt oder irgendwie was. Wie habt ihr das gemacht? Wir haben uns da viel Zeit gelassen. Wir haben von vornherein gesagt, das wird jetzt kein Rennen dahin. Aber wir fahren zu einem Rennen. Und es war mehr der Spirit im Vordergrund, dass wir so in den Flow reinkommen, überhaupt gemeinsam anzureisen. Wie funktioniert das, wenn man 24 Stunden am Tag draußen ist, wenn man eben Hängematten mitnimmt und unter einem Tarp schläft? Mit Hängematte und Tarp, wie sagt man? Auf Englisch sagt man: „It resonates with me.“ Also ich kann damit was anfangen. Bist du Hängematten-Tarp-Schläferin? Machst du das gerne? Machst du das öfter? Also ich habe tatsächlich seit über 20 Jahren alle möglichen Hängematten zu Hause mir angeschafft. Und auch mein erstes Gehalt von meinem jetzigen Arbeitgeber ist gleich in eine schöne Hängematte gewandert. Ich liebe Hängematten tatsächlich. Aber ich habe festgestellt, wenn ich auch mit dem Motorrad unterwegs war, ich hatte nicht so die Freiheit mir genommen, dass ich das alleine mache, dass ich sage: „Ich fühle mich hier so sicher, dass ich die Hängematte aufspanne und hier einfach übernachte.“ Ich habe einmal eine Hängematte bei meiner Alpüberquerung mit dem Motorrad dabei gehabt und habe es nicht geschafft, draußen zu übernachten, weil ich mich nirgends sicher gefühlt habe. Und das war für mich so die Chance, das mal durchzuziehen. Also Lager aufbauen, draußen schlafen und dann eben jemanden dabei haben, der das schon immer so macht. Das hat mir so viel gezeigt. Ich habe so viel gelernt, auf was man achtet mit Wind und wo kommt das Wetter her und so weiter, sodass es für mich jetzt absolut kein Problem mehr ist, draußen zu schlafen, wo jetzt diese Vollmondfinsternis war. Da habe ich auch meine Hängematte gepackt, auf meinem Bike bin hoch auf den Berg und habe einfach hier im Schwarzwald draußen geschlafen, weil es nach dieser Woche für mich dann einfach so selbstverständlich war, wo ich einen Lagerplatz finde, der geeignet ist. Und jetzt habe ich selber kein Problem mehr damit, dass ich da irgendwie Angst hätte vor irgendwas. Das heißt, das war der Unterschied, dass ihr das zu zweit gemacht habt und dass das nicht so ein Alleingang war. Genau. Es hat mir einfach gezeigt, ich habe da viel von Felix gelernt, eben worauf man achtet, wenn man eben dann müde ist und ein Lager braucht, wie man sich das einrichtet. Und dann habe ich einfach gemerkt, ja, das Rascheln oder wenn irgendwie Wildschweine um einen rumstreifen, das ist alles nicht so schlimm. Wenn es lauter wird, dann tut man sich halt Ohrenstöpsel rein. Und ich fühle mich jetzt sicher und kann draußen schlafen, auch alleine, ohne da Bedenken zu haben. Das habe ich tatsächlich in dieser Woche gelernt. Das hat mich ziemlich geerdet und so Urvertrauen auch gegeben, was ich sehr, sehr befreiend finde. Was würdest du sagen, was ist der wichtigste Tipp, den du Leuten geben könntest, die das auch mal versuchen wollen, die aber auch denken: „Na, ich weiß nicht so richtig?“ Du hast gesagt, Lager einrichten. Also auf was achtest du als erstes? Erstmal natürlich, ob der Abstand der Bäume passt, dass ich da gemütlich drauf hängen oder dann eben schlafen und ruhen kann. Der wichtigste Tipp? Vielleicht macht man es so wie ich auch erst mal mit jemandem, der ein bisschen Erfahrung hat. Weil das ist keine Raketenphysik. Also man muss da nicht Angst davor haben. Vielleicht einfach mal mit jemandem mitgehen, so wie ich das gemacht habe, und dann Vertrauen fassen. Und dann macht man es halt selber und dann nimmt man sich halt kleine Brötchen, irgendwas vor der Haustür vor. Macht es dann da mal, weil da kann man auch abbrechen, wenn man merkt, es ist jetzt doch nichts für mich oder ich erhole mich nicht oder so. Also da vielleicht mit ganz wenig Druck rangehen, mit ganz wenig, ich soll mal sagen, so einer ganz niedrigen Hemmschwelle das zu machen, dass man nicht gleich, siehe wochenlange Ausfahrt, vornimmt, alleine und dann merkt, man ist total unausgeschlafen oder so. Bist du Team Isomatte in der Hängematte oder bist du ein anderes Team? Also ich habe gemerkt, dass das echt spannend ist, in welcher Stellung dann die Isomatte so hängen kann, ob sie überhaupt noch da ist und man den Rest vom Körper friert. Nein, ich hätte jetzt ganz gerne so einen Underkilt und gehe dann mehr in diese Richtung, weil das halt mega Sinn ergibt, dass man das nicht platt legt und dass das halt dann an der Stelle bleibt, wo es sein soll. Da erhoffe ich mir, habe ich leider noch keine Erfahrung damit, aber ich denke, dass das die beste Erweiterung für mein Hängematten-Sortiment eben ist. Ja, können wir noch kurz erklären? Das ist, wenn ich das richtig verstehe, wie so eine Bettdecke, die unter die Hängematte kommt als Isolation. Ja, im Endeffekt Entschuldigung, im Endeffekt ist es ein halber Schlafsack, den man nach unten als Isolation hängt. Exakt. Ja, okay. Du hast schon gesagt, sieben Übernachtungen. Ist das die Strecke von Freiburg bis zum Nürburgring gewesen oder war das dabei oder war das hin und zurück? Also anders gefragt, wie lang habt ihr gebraucht von Freiburg bis dorthin? Wie viel Zeit habt ihr euch genommen? Also wir sind so in fünf Tagen, glaube ich, hingefahren. Also wir sind gestartet, erster Tag war so der 12. Juli und am 17. Juli waren wir dann an der Südschleife und sind dann eben weiter zur Nordschleife gefahren. Also wir haben uns mega viel Zeit gelassen. Wir waren ja über Straßburg, Ingenheim, an der Saarschleife, was super schön eben war. Und sind dann weiter vom Mettlach über Trier, Speicher, Gerolstein, Daun an die Südschleife gefahren. Und haben uns da aber überall mächtig zeigen lassen mit ausgedehnten Brotzeiten, Natur anschauen, wirken lassen, auch mal die Drohne in die Luft schmeißen, sofern ich Strom gehabt habe. Und ja, viel Fotos. Wir haben wahnsinnig viele Fotos gemacht, weil der Felix auch seine Spiegelreflexkamera dabei gehabt hat. Und sind halt dann am 19. März eben das Rad-am-Ring-Rennen dann gestartet. Da bin ich sechs Runden gefahren und der Felix ist da sieben Runden gefahren. Ja, also die Fahrt dahin war nicht sonderlich sportlich, aber halt sehr auf Erleben, auf im Flow sein fokussiert. Aber der Höhepunkt war natürlich dann schon dieses Ankommen an der Nordschleife am Nürburgring, um dann halt dieses Rennen zu fahren mit den Teamkollegen, die da auch kamen. Die sind dann alle mit dem Auto angereist und wir kamen halt da an wie so 20 Zoll Fahrradpenner mit unserem Anhänger. Und das war einfach so ein super schöner Kontrast, weil wir so mega entspannt waren nach dieser schönen Runde und die sind erst einmal stundenlang im Staub standen, um überhaupt dann noch auf das Gelände ranzukommen. Also es war schon irgendwie schöne Gegensätze. Ja, den Effekt kenne ich auch bei der Anreise mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln, dass man dann, wenn man mit dem Rad kommt, meistens schon entspannt ist. Aber in dem, was du jetzt erzählt hast, da waren jetzt schon so mehrere Sachen drin, bei denen ich nachfragen muss. Erstmal zu diesem Rennen. Du hast ja vorhin schon gesagt, ihr wart ein Vierer-Team. Es ist ein Rennen auf dem Nürburgring, auf der Nordschleife, glaube ich. Das ist ein Teil dieser Strecke. Und es ist, wenn ich das richtig weiß, es sind 24-Stunden-Rennen. Ja, genau. Was bedeutet das, wenn man dort zu viert antritt? Wechselt man sich ab? Ist das wie so eine Staffelgeschichte? Beschreib doch mal kurz. Exakt. Also der Erstfahrer, der Erststarter, wäre es erstmal so in diesem Riesenpulk, wo da tausende Leute stehen, die dann alle gleichzeitig eben losfahren. Wann ist der Start? Zu welcher Tageszeit? Der ist mittags. Ich glaube, es war so eins. Also frühen Nachmittag geht das eben los und man hat da einen Transponder, der ist in einer Trinkflasche drinnen und der wird dann wie ein Staffelstab weitergegeben. Und genau, dann fährt der Startfahrer halt los in diesen Riesenpulk und dann ist es halt mega hektisch, aufregend. Wie gesagt, ich war das erste Mal dabei und sehe da so viele Leute, so viele Freiläufe knattern. Also unwahrscheinlich schön, richtig, richtig toll, so viele sportliche Maschinen auf einem Fleck zu sehen. Das ist wirklich toll. Und ja, genau im Pirate- Team ist es dann so, dann hat man halt, wenn der so seine Runde fährt, die dann so eine Stunde dauert, wartet man halt dann je nachdem, an welcher Position man eben ist, das eben ab, bis der dann kommt und dann fährt man halt seine Runde und das zieht sich dann so ein bisschen auseinander, ist dann nicht mehr so voll, wie es jetzt bei der ersten Runde eben wirkt. Und dann kann man da einfach seine Runden fahren und das ist halt schon bemerkenswert auf so einer krassen Strecke wie dem Nürburgring, was einfach der Wahnsinn ist. Also die ganze Strecke geht durch Wälder, an Orten vorbei wie Adenau und dann hat jede Kurve ihren Namen, jeder Streckenabschnitt. Manche Sachen kennt man halt vielleicht, wenn man ein bisschen Formel 1 mal geschaut hat oder 24-Stunden-Autorennen. Dann darf man da selber drauf fahren und das ist schon was Besonderes. Und ja, also ich kenne halt andere Rennstrecken, so was aus meiner Kindheit, wo ich mit meinem Papa halt war, wenn der irgendwie Motorradrennen geschaut hat oder wir halt selber so Motorradrennen organisiert hatten mit seinem Club. Und dann war das für mich halt mega spannend, auch mal auf einer anderen Rennstrecke zu sein. Und der Nürburgring ist halt was Besonderes mit dieser vielen Wald drumherum und diesen vielen Höhenmetern, die der auch hat. Das ist schon fein, also es ist richtig cool. Das ist interessant. Also du hast auch so einen persönlichen Bezug dazu, hört man raus. Ich denke bei Nürburgring, ohne dass ich jetzt so viel von Motorsport wüsste, denke an so was wie Fuchsröhre und so. Du hast es so genannt, dass das so verschiedene Kurven, also verschiedene Namen gibt. Zur Fuchsröhre muss ich noch dazu sagen, weil das halt so ein wahnsinns Downhill ist, da habe ich mir vorgenommen, dass ich mit dem 20-Zoll-Rad unbedingt 90 km/h fahren möchte. Und ich habe mich da eben jetzt wegen Luft, die musste ich jetzt gerade so lachen, weil ich eure Windschatten- oder beziehungsweise Aerodynamik-Folge auch gehört habe. Da habe ich mich dann so klitzeklein gemacht, wie ich nur konnte, um diese 90 km/h zu erreichen. Ich glaube, bis 60 konnte ich mittreten und dann habe ich aber nur 84 irgendwas geschafft. Also meine 90 habe ich leider nicht geschafft, weil dann so ein bisschen, da kam dann so ein bisschen die Angst dazu, weil sich das Ganze etwas flatterig dann angefühlt hat. Also ziemlich ganz erreicht, aber vielleicht brauche ich dann doch mal ein Aero irgendwas, dass ich da noch ein bisschen schneller werde. Ja, es geht ja nicht nur um Zahlen und wenn Man, aber auf Zahlen schaut. Also, du hast jetzt zweimal gesagt 20 Zoll. Um Himmels Willen, ihr seid zu einem Rennradrennen gefahren. Was habt ihr euch dabei gedacht? Also, erzählt doch mal, mit was für Rädern ihr da angetreten seid. Ja, also ich hatte ein Stain Cycles Pack Road, ein richtig schönes Teil in dunkelgrün. Wie in Morgen, richtig cool, dass er mir das geliehen hat. Das hatte ich mir auf der Eurobike von ihm ausgeliehen. Was ist das und wer ist das? Ach, das ist ja auch wieder so eine lange Geschichte aus dieser ganzen Singlespeed-, Faltrad-Bubble und so weiter. Du weißt ja Bescheid. Eine Frage, Gerolf, darf ich dir auch mal eine Frage stellen? Bist du beim ersten Schlaflos im Sattel in Tal Aischweiler Fröschen zufällig dabei gewesen vor 20 Jahren? Ne, da war ich nicht dabei, aber ich kenne Bilder und Berichte. Also, du warst in den beiden Teilen dabei? In beiden Teilen. Ich kenne den legendären Namen Tal Aischweiler Fröschen. Schön, dass wir den jetzt hier mal festgehalten haben. Du hast gesagt, ein Stain Cycles Pack. Was ist das für die Leute, die das nicht kennen? Ich tue jetzt mal so, als würde ich es nicht kennen. Ja, das ist ein Rennrad mit 20-Zoll-Reifen. Und ja, was soll man dazu sagen? Ich glaube, die häufigste Frage, die Leuten einfällt, wenn sie das sehen oder wenn sie davon hören, ist: Fährt sich das nicht wie ein kleines Kinderrad? Ist das nicht irgendwie komisch? Warum macht man das? Und du bist es jetzt ja eine Weile dort gefahren. Was würdest du sagen, wie kann man das vergleichen zu einem in Anführungsstrichen ausgewachsenen Rennrad? Hast du den Vergleich? Entschuldigung, ja, Vergleich. Es ist auf jeden Fall sehr lustig, auf jeden Fall. Vielleicht ein bisschen hektischer an der Front, das macht halt Spaß. Ich wurde ja immer gefragt, warum man das macht. Und dann habe ich gesagt, das sind auf einmal natürlich die Gewichtsgründe. Du hast halt deutlich einen kleineren Ersatzschlauch, der halt viel weniger wiegt. Dann hast du natürlich noch den krassen Vorteil beim Windschattenfahren. Du kannst viel näher an deinem Vordermann auffahren und viel mehr noch aus dem Windschatten abziehen und so eine Einheit bilden. Der Reifen wiegt natürlich auch weniger, weil er kleiner ist. Es gibt natürlich wahnsinnig viele Vorteile beim Abstellen. Du kannst es überall hinstellen. Wenn du stürzt, du bist gleich so viel näher am Boden, dass sich das gar nicht irgendwie… Der Sicherheitsfaktor ist natürlich riesig. Ich glaube, so ein Missverständnis könnte sein von Leuten, die das sehen. Die assoziieren diese Laufradgröße irgendwie mit, weiß ich nicht, okay, ich habe da auf dem Campingplatz irgendein Rad zum Brötchen holen mitgenommen. So, weißt du, wie immer an den Campingmobilen, die hinten dran sind. Und du hast jetzt aber schon gesagt, es geht sehr gut um die Kurve. Es ist kürzer, du kannst im Windschatten näher ran. Ich habe da jetzt so, um mal beim Motorsport zu bleiben, ich habe so Go-Kart-Assoziationen. Vielleicht ist das so. Ja, es ist sehr direkt, auf jeden Fall. Und das mag ich natürlich auch, so eine Direktheit. Es ist einfach spaßig. Und was wahnsinnig ist, du kommst halt mit allen Leuten ins Gespräch, weil jeder schaut dich an und es ist halt ein bisschen exotisch. Die Leute sagen: „Wow, cool! Und so fährst du die Fuchsröhre runter? Respekt!“ Also, ich habe das Gefühl, oder es war halt einfach sehr kommunikativ bei so einer Rennveranstaltung, wirklich mit jedem ins Gespräch zu kommen, einfach weil man halt ein bisschen exotisch ist mit diesen kleinen Rädern. Und dieser Vergleich jetzt mit diesem kleinen Radumfang, dass das jetzt ein bisschen anders ist als das, ist natürlich alles immer mit dem Augenzwinkern zu sehen. Und das fand ich gerade das Spannende dran. Also, einmal dieses Abenteuer dahin, wo einen wirklich auch jeder anschaut und anspricht wegen dem und dann auch noch auf dem Rennen, wo halt wirklich krasse Sportler, Supermaschinen unterwegs sind und die sich aber dann immer noch die Zeit nehmen, den Daumen raus und das irgendwie toll finden oder kurz einen Satz mit mir wechseln und dann weiter düsen und pesen. Das fand ich wirklich bemerkenswert. Ja, fand ich schön. Und ich da irgendwie so eine falsche Assoziation in die Behälter setze, wollte ich gern diesen von mir aufgebrachten Campingrad-Vergleich noch auflösen. Also, mein Eindruck ist schon, wenn man es einmal sich wirklich angeschaut hat oder auch mal drauf gerollt ist. Ich bin ein paar hundert Meter mal drauf gefahren, aber kriegt man, also hatte ich schon den Eindruck, so okay, das ist ein extrem wendiges, aber ausgewachsenes und belastbares und sehr fähiges Rennrad. Es sieht halt nur ungewöhnlich aus, oder? Ja, genau. So kann man das auf jeden Fall sagen. Okay, also ehe ich jetzt hier noch so sage: Ich weiß jetzt nicht, wie ich es dir widersprechen oder wie ich es ausführen soll, weil bei mir ist es dann so, ich kann es oftmals aus dem Technischen gar nicht so belegen und so unterstreichen. Und da mal für mich ist das so eine Gefühlssache. Und ich habe mich da auf das Rad gesetzt und bin halt dann vom Bahnhof in Freiburg eben heimgefahren und habe dann schon gemerkt: Ja, super, das klappt. Also, ich kann auf jeden Fall damit mit dem Gepäck zum Nürburgring fahren und ich kann auf jeden Fall auch eine ordentliche Zeit, keine amtliche Zeit, da irgendwo neuzimmern, aber ich kann auf jeden Fall ordentlich da eine Runde fahren und das wird was. Also, das war halt gleich so dieses Urvertrauen, was mir das Rad einfach danach vermittelt hat. Und alles andere ist ein netter Nebeneffekt gewesen. Ja, und auf den Fotos hier, du hast mir ein paar geschickt, das sehe ich dann auch noch, das Rad von Felix, mit dem du unterwegs warst. Das ist auch 20 Zoll, aber das ist kein Pack. Was war das? Das ist die Fortführung des Cannondale Hooligans. Das ist ein Böck H2. Und ja, wie du schon gesehen hast, das hat auch 20 Zoll Laufräder. Es hat eine super praktische Mittelkonsole, die wir genutzt haben, immer für unsere Fressalien beziehungsweise für Sachen, die wir schnell zur Hand hatten oder brauchten. Genau, da war man voll mit Bananen gestopft und so weiter. Wenn du ein Foto gesehen hast, ist dir vielleicht auch aufgefallen, dass wir beide einen Antrittsaufkleber drauf hatten. Das habe ich jetzt hier gesehen, aber mit der Mittelkonsole müssen wir erklären. Ich sehe es ja auch auf dem Bild. Also, das Rad hat offensichtlich sowas wie einen kleinen, oder nein, mittelgroßen, was ist das? Also ein Staufach, was von oben offen ist, ne? Genau, also es sollte wirklich fast jedes Rad so haben. Also Böck hat dafür auch so eine Tasche gebaut, die man… Also, da kann man so eine Laptop-Tasche reinstecken. Und der Felix hat halt für die Reise einfach so aus Tape und Karton so eine Mittelkonsole gebaut, wo halt dann unsere Bananen und unsere Snacks einfach drin waren. Das war halt super praktisch, weil es halt einfach immer greifbar war. Ja, super. Dann müssen wir noch kurz klären, die anderen beiden im Team, ihr Partei und Führerteam, waren die auch auf 20 Zoll unterwegs oder haben die langweilig 28 Zoll? Also, es war echt total schön, als der Felix und ich da eingeritten sind. War keiner darauf vorbereitet, mit was wir da kommen. Also, die wussten, dass wir aus Freiburg anreisen, aber die wussten auch nicht, dass wir mit 20 Zoll Rädern anreisen. Sie haben natürlich schon gestaunt. Das kleine Problem war dann, als wir ankamen, hat sich herausgestellt, dass durch Krankheit wir nur noch ein Dreierteam sind. Und das hat für uns dann natürlich bedeutet, dass wir deutlich mehr Einsätze hatten, als wir eigentlich wollten oder geplant hatten. Was aber für uns, weil wir eh so entspannt waren und einfach unser Tempo abgefahren sind und durchgezogen haben, total in Ordnung war. Wir waren insgesamt drei Teams und die anderen beiden Teams waren einfach ambitionierter als wir. Und die haben natürlich schon gestaunt, dass wir da so in diesem Abenteuermodus erst mal ankamen. Also, wenn ihr zu dritt dann ein 24-Stunden-Rennen gefahren seid, wie viele Runden fährt man da so? Wie viele bist du gefahren? Also, ich bin dann sechs Runden gefahren und der Felix ist sieben Runden gefahren. Und der Andy, der auch noch in unserem Team war, mit einem 28 Zoll Rennrad, der ist auch sieben Runden gefahren, wie der Felix. Ich glaube, vielleicht waren es auch nur sechs, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es auch sieben waren. Und wir hatten da schon ziemlich Spaß und eine schöne Gruppendynamik. Wir haben einfach gemerkt, dass wir das einfach durchziehen. Wir haben da Bock, einfach auf dem Ring fahren zu können. Das war einfach schön, dann macht man das. Und wir waren froh, dass das einfach so gut geklappt hat. Habt ihr immer durchgewechselt? Ja, also wir sind immer jede eine Runde gefahren und haben da immer fleißig durchgewechselt. Dann wandle ich unsere Standortfrage, die wir haben, ein bisschen ab. Wir fragen immer nach dem schönsten Moment. Aber wenn du 24 Stunden lang immer zu verschiedenen Tageszeiten Runden auf den Nürburgring gefahren bist, dann frage ich dich doch einfach: Was war denn so stimmungsmäßig die schönste Runde von denen? Zu welcher Tages- oder Nachtzeit, wenn du eine noch mal fahren könntest, welche würdest du dir aussuchen? Natürlich die, wo die Sonne aufgeht. Und das war total lieb von meinen Mitstreitern, weil wir wussten natürlich alle, welche Uhrzeit das sein wird. Und sie waren beide solche Gentlemen, dass sie gesagt haben: „Hey Bella, diese Runde geht an dich.“ Und das war einfach nur magisch, episch, wunderschön. Ich stelle mir so, weil es ja auch dort ordentlich hoch und runter geht, ich stelle mir so Senken mit Nebel vor, so ein bisschen und sowas. Das ist auch typisch für die Eifel. Was für eine grandiose Region! Völlig unterschätzt von mir als Bayerin. Ich weiß auch nicht, bin ja so ein bisschen mit meinem Weißwurst- Äquator groß geworden und merke immer wieder, was für schöne Ecken es einfach auch sonst zu entdecken gibt. Besonders wenn man mit so einer Radreise unterwegs ist. Es erschließt sich ja alles noch mal ganz anders. Das klingt ziemlich begeistert. Daraus leitet sich meine Abschlussfrage ab. Aber vorher habe ich noch kurz um die Geschichte noch rund zu machen oder um das noch abzuschließen: Seid ihr auch mit den Rädern zurück oder seid ihr dann anders mit anderen Verkehrsmitteln? Wir sind mit einem anderen Verkehrsmittel zurück und zwar der Andy, der in unserem Dreierteam war, dem ich sehr, sehr dankbar bin. Also, Andy hat uns den Juhl-Anhänger geliehen von Tutera und der hat uns auch in seinem Auto wieder mit nach Hause nach Freiburg genommen. Wir haben uns auch der Kreis geschlossen. Wir waren zu dritt im Team und durften mit ihm nach Hause fahren. Ich wäre aber ganz ehrlich gesagt die gleiche Strecke oder ein bisschen abgewandelt auch wieder zurückgefahren mit dem Radl. Das wäre gar kein Problem gewesen. Ich überlege gerade, so du hast gesagt, es sind sieben Übernachtungen im Freien gewesen. Das klingt so, als hättest du dabei sehr viel Neues kennengelernt. Du klingst ziemlich begeistert, ziemlich zufrieden. Ich würde es gerne mal so abklopfen. Also, draußen schlafen in der Hängematte kannst du empfehlen, ja oder nein? Super! Mit einem 20 Zoll, eventuell auf den ersten Blick, also so ein bisschen unterschätzten Mini-Rennrad so ein Rennen zu fahren, kannst du empfehlen, ja oder nein? Ja, super! Und die Morgenrunde auf Nürburgring beim 24 Stunden-Rennen, das klang für mich jetzt auch so, als würdest du die empfehlen können. Ja, okay, gut. Jetzt habe ich das hier so Entschuldigung, so lehrermäßig abgefragt. Ich wollte nur das für mich so ein bisschen zusammenfassen, weil das klingt wirklich nach einer sehr schönen Woche mit vielen neuen Sachen und ziemlich viel Spaß dabei. Klingt nach einer guten Ausfahrt, die du da gehabt hast. Ja, für mich war das eine sehr, sehr schöne Ausfahrt, die mir auf jeden Fall lange in Erinnerung bleibt. Und dadurch, dass wir sie auch fotografisch gut festgehalten haben, ich mir das auch nochmal aufgeschrieben habe, damit meine Erinnerung das Ganze nicht verfälscht, ja, sehr, sehr wertvoll für mich. Super, Bella, vielen Dank, dass du mir und uns davon erzählt hast. Sehr, sehr gerne. Und ja, dann wünsche ich dir auf jeden Fall in Zukunft viel Spaß beim draußen schlafen mit der Hängematte. Das klingt so, als würde das bleiben und dass auch im nächsten Sommer auch solche schönen Reisen kommen für dich. Vielen Dank! Danke dir! Ich freue mich ein bisschen, dass diese Ausgabe am Sommerende auf verschiedene Arten das Radreisen feiert und den Bogen zu so vielen verschiedenen Fahrradspielarten schlägt. Und irgendwas ist da dran an diesem Unterwegssein. Ich weiß es, ihr wisst es wahrscheinlich auch. Und wenn ihr es noch nicht genau wisst, dann ahnt ihr es zumindest. Probiert es dann vielleicht einfach mal aus, so wie Bella und andere. Und wenn ihr dann abends in der Hängematte Kontakt zur Außenwelt aufnehmen wollt und eure Devices alle brav per Bordstrom geladen habt, den Fahrradpodcastantritt, den findet ihr auf allen möglichen Plattformen, dort wo es Podcasts gibt. Und jeden Freitag gibt es hier eine neue Ausgabe. Die nächste erscheint am 26. September. Und wenn ihr die eher haben wollt, kein Problem. Springt auf im Antritt Piloton bei Apple Podcast oder Steady und unterstützt uns. Wie das geht, könnt ihr in den Show Notes lesen und ihr erreicht uns außerdem wie gewohnt unter antritt@detektor.fm sowie bei Instagram und Mastodon. Hier kommt jetzt noch die Höchste Eisenbahn mit dem sehr guten Song „Die Bahn“ vom sehr interessanten Album „Wenn wir uns wiedersehen, schreien wir uns wieder an“. Und vielleicht werde ich ja den Col d’Agnès euphorisch anschreien, wenn ich ihn wieder sehe. In Erinnerung an Regen- und Sonnenetappen. [Musik: Die Höchste Eisenbahn – Die Bahn]