Im „Antritt“ geht’s in dieser Ausgabe mit Jens Klötzer um neue technische Regularien der UCI und ihre Auswirkungen auf Rennräder.
Die UCI reguliert die Rennradtechnik
Der Weltradsportverband UCI macht die Regeln für den Radsport. Wer in offiziellen Rennen antreten will, muss sich an das Regelwerk halten. Das betrifft unter anderem die Eigenschaften des eingesetzten Sportgeräts, des Rennrades. Denn nicht alles, was wie ein Rennrad aussieht, ist im Sinne der UCI regelkonform. So gibt es zum Beispiel die Regel, dass ein Rennrad nicht weniger als 6,8 kg wiegen darf. Aber auch Rahmenform, Laufradgrößen und Reifenbreiten sind reglementiert.
Die UCI hat nun angekündigt, diese technischen Regularien zum 1.1.2026 wieder einmal zu ändern. So dürfen Felgen ab diesem Datum nur noch maximal 65 mm hoch sein, in Massenstartrennen dürfen keine Zeitfahrhelme mehr eingesetzt werden, die Innenweite von Rahmen und Gabel darf maximal 145 bzw. 115 mm betragen und die Lenkerbreite muss außen gemessen mindestens 40 cm betragen. Zwischen den Bremsschalthebeln muss mindestens 32 cm Platz sein.
Kritik an neuen Regeln
Diese neuen Regeln der UCI rufen einige Kritik hervor. Vor allem die strenge Regulierung der Lenkerbreite wird hinterfragt, denn die geforderten relativ breiten Abmessungen sind im Rennsport unüblich, außerdem benachteiligen sie kleinere Menschen als den durchschnittlichen 1,80m-Rennradfahrer. Denn die Lenkerbreite orientiert sich zumindest in der biomechanischen Betrachtung unter anderem an der Schulterbreite. Für große Menschen ist die Einschränkung also weniger gravierend als für kleinere. Die befürchten biomechanische und aerodynamische Nachteile, und es wird kritisiert, dass zum Beispiel Frauen, die im Durchschnitt kleiner als Männer sind, bei der Verfassung der neuen Regeln kaum beachtet wurden. Im Frauenteam von Visma Lease A Bike sollen aktuell 14 von 18 Lenkern unter dem neuen UCI-Minimum liegen, die Fahrerinnen müssten auf breitere Versionen wechseln — mit deutlichen Auswirkungen auf Sitzposition und Aerodynamik. Aber auch die Räder der Männer wären betroffen: Ronan McLaughlin von Escape Collective hat sich 50 Rennräder am Start der aktuellen Tour de France in Hinblick auf die neuen Regeln genauer angeschaut. Keines der Räder wäre unter den neuen Regeln zugelassen. Dementsprechend kritisch werden sie gesehen, und in vielen Wortmeldungen kommen die Hoffnung und die Erwartung zum Ausdruck, dass die UCI die angekündigten Regeln nochmal überdenken möge.
Was steckt hinter den neuen Regeln der UCI?
Über die neuen Regelungen im Einzelnen, die Motivation der UCI und die Geschichte der technischen Regularien und ihren Einfluss auf das Rennrad hat Gerolf mit unserem Technikexperten Jens Klötzer vom Tour-Magazin gesprochen.
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