Laut der jährlich erscheinenden Statistik „Unfälle von Frauen und Männern im Straßenverkehr“ des statistischen Bundesamts sieht das nicht so aus, denn das weibliche Geschlecht hat im Straßenverkehr ein deutlich geringeres Risiko zu verunglücken. Das zeigen die Zahlen: Auf 100 000 Einwohner gesehen verunglückten im vergangenen Jahr umgerechnet 404 Frauen und 529 Männer. Noch größer sind die Unterschiede bei tödlichen Unfällen, denn pro eine Million Einwohner starben 18 Frauen, im Gegensatz zu 56 Männern im Straßenverkehr.
Woher die gravierenden Unterschiede in der Statistik?
Dies könnte einerseits daran liegen, dass Frauen noch immer seltener am Steuer sitzen als Männer – laut Statistik verunglücken noch immer mehr Frauen als Beifahrerinnen. Andererseits könnte es am unterschiedlichen Verkehrsverhalten sowie der Häufigkeit der Verkehrsteilnahme von Männern und Frauen liegen.
Die Studie verweist hier unter anderem auf eine vermutlich größere Bereitschaft des weiblichen Geschlechts zu defensivem beziehungsweise vorsichtigerem Verhalten im Straßenverkehr. Hier bleibt jedoch zu erwähnen, dass die Fähigkeit, Auto zu fahren, in erster Linie nichts mit dem Chromosomensatz zu tun hat, sondern meist mit Vorurteilen und geschlechterspezifischer Erziehung.
Natürlich lassen sich anhand von Statistiken zu Unfällen, wie der des statistischen Bundesamts, nicht absolut beweisen, ob Frauen wirklich schlechter Auto fahren als Männer, doch sie weisen Vorurteile in ihre Schranken. Über Vorurteile beim Autofahren und die Erhebung der Statistik hat detektor.fm-Redakteurin Valerie Zöllner mit Mirjam Bick vom statistischen Bundesamt gesprochen.