Dating-Apps: Das Spiel mit den Daten
Für den Nutzer von Dating-Apps ist es ein Dilemma: Gibt er weniger Daten an, wird es für die Algorithmen der Dating-App schwerer, einen passenden Partner oder eine Partnerin zu finden. Füttert man die App aber mit zahlreichen persönlichen Daten, riskiert man, dass die eigenen Daten an Dritte weitergereicht werden. Denn die Datensicherheit bei Dating-Apps weist große Lücken auf. Das hat die Stiftung Warentest herausgefunden, nachdem sie 44 Dating-Apps untersucht hat.
Einige Dating-Apps geben Information über den eigenen Mobilfunkanbieter an Facebook weiter. Und Facebook definiert so das persönliche Bild immer weiter, um es besser vermarkten zu können. – Christian van de Sand, Stiftung Warentest
Verfolgung nach App-Nutzung
Für Nutzer in westlichen Ländern bleiben die Datenlecks meist ein schwer fassbares Problem. Und so wird häufig achselzuckend hingenommen, dass die Daten an Dritte weitergegeben werden. Doch in anderen Teilen der Welt – beispielsweise in Ägypten – kann der laxe Umgang der App-Betreiber mit den Daten seiner Nutzer schwerwiegende Folgen haben. Denn wer dort als Homosexueller Apps wie Grindr nutzt, muss mit Verfolgung durch die Behörden rechnen.
Ägyptische Behörden verwenden das Dating-Portal für Homosexuelle nämlich, um sie gezielt ausfindig zu machen. Das berichtet die Menschenrechtsorganisation Amnesty International. Auch das Auswärtige Amt warnt deutsche Reisende vor dem Vorgehen der Behörden.
Die Stiftung Warentest hat sich dem Thema „Datensicherheit bei Dating-Apps“ angenommen. Welche Gefahren für den Nutzer lauern, darüber hat sich detektor.fm-Moderatorin Carina Fron mit Christian van de Sand unterhalten. Er ist im Multimedia-Team der Stiftung Warentest und checkt regelmäßig Produkte aus der Unterhaltungs- und Kommunikationstechnik.