Neuer Skandal um Infantino
Die Football Leaks, die letzten großen Enthüllungen aus der Welt des Profifußballs, sind erst zwei Wochen her. Im Zentrum der Pläne um eine Super League stand der ehemalige UEFA- und heutige Fifa-Chef Gianni Infantino.
Bei den neuesten Fußball-Enthüllungen ist ebenfalls Infantino die zentrale Figur. Der Schweizer hat den Plan, sämtliche TV-, Digital- und Marketingrechte der Fifa an eine Investorengruppe zu verkaufen. Sogar der Austragungsort der WM würde künftig nicht mehr von der Fifa, sondern von der neugeschaffenen Firma „Fifa Digital Corporation“ (FDC) bestimmt werden.
Wer sind die Investoren?
Die neue Firma würde zu 49 Prozent den Investoren gehören. Diese haben unter anderem Verbindungen ins saudische Königshaus. Vorrangig geht es bei der FDC um zwei neue Turnierformate: eine Klub-WM und eine neue Liga für Nationalteams. Gleichzeitig hätte die FDC immer noch die Fifa-Rechte, inklusive der Zugriffsrechte auf Formate, die noch gar nicht existieren, wie etwa die WM 2026.
Juristische Konsequenzen
Zwei Juristen der Fifa hatten vor den Plänen von Infantino gewarnt. Die Fifa müsse möglicherweise mit Schadensersatzforderungen rechnen. Die Konsequenz aus dem juristischen Gutachten: Die beiden Fifa-Justiziare mussten kurz nach der letzten WM gehen.
Hat auch dieser weitere Skandal der Fifa Konsequenzen für Infantino?
Ich glaube, gegen einen Rücktritt, also gegen einen freiwilligen Rückzug, wird er sich mit allen Kräften wehren. Ich glaube, die nächste Frage wäre einfach, ob er 2019 wiedergewählt würde. Und da gibt’s zumindest in Europa und in Asien bereits sehr starken Widerstand. – Claudio Catuogno, Süddeutsche Zeitung
Claudio Catuogno arbeitet im Sport-Ressort der Süddeutschen Zeitung. Wie wahrscheinlich die Umsetzung von Infantinos Plänen ist und was hinter dem Ausverkauf der Fifa steckt, hat er detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt erklärt.
Redaktion: Rewert Hoffer