Erinnern heißt Kämpfen
Der Gedenkbaum für Enver Simsek wurde abgesägt. Simsek war das erste Opfer der Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU). Ihm und den anderen neun Opfern soll in Zwickau gedacht werden. Jedem Mordopfer soll ein Baum gewidmet werde. Simseks Baum war der erste, der im September 2018 gepflanzt worden ist.
NSU in Zwickau
Zwickau wurde nicht ohne Grund als Erinnerungsort ausgewählt. Hier hat das Trio Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe lange unerkannt gelebt. Viele ihrer Morde und Anschläge haben sie an diesem Ort geplant. Zschäpe wurde zu lebenslanger Haft verurteilt.
Nach der Tat wurde eine Gedenkbank für Simsek eingweiht. Aber auch die Gedenkbank wurde wenige Tage später zerstört. Wer hinter der Tat steht, ist noch nicht geklärt. Klar ist aber, dass die Täter oder Täterinnen das Erinnern an rassistische Morde durch Gedenkstätten verhindern wollen.
Es ging um die Verharmlosung, oder sogar die Befürwortung der Taten des NSU. – Ulrike Lehmann, Integrationsbeauftragte der Stadt Zwickau
Erinnern heißt kämpfen
Anscheinend sind Erinnerungsorte rassistischer Gewalt immer noch nicht selbstverständlich, sondern müssen erkämpft werden. Die Verwaltung und die Bevölkerung von Zwickau wollen nun aber ein weltoffeneres Bild der Stadt nach außen tragen.
Es sind viele in der Stadt, die diese Tat als Start gesehen haben, zu sagen, dass wir zeigen müssen, dass unsere Stadt nicht nur mit dem NSU in Zusammenhang gebracht werden darf. – Ulrike Lehmann
Wie die Stadt mit der Schändung umgehen möchte, bespricht detektor.fm-Moderatorin Juliane Neubauer mit Ulrike Lehmann. Sie ist unter anderem Integrationsbeauftragte der Stadt Zwickau.
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Samstag, 16. November 2019, Leipzig (Täubchenthal)