Bizone: für die Wirtschaft
Als Deutschland nach dem Krieg in vier Besatzungszonen eingeteilt wird, ist zunächst unklar, wie das alles funktionieren soll. Was bedeutet das für die Wirtschaft, wie geht man politisch damit um?
Mit der Zeit hat man Lösungen gefunden. Und auch die Besatzungsmächte untereinander haben einen Weg gefunden, zusammenzuarbeiten. So haben sich zum Beispiel die britische und die amerikanische Besatzungszone – also ungefähr auf dem Gebiet des heutigen Bayerns, Hessens, Nordrhein-Westfalens, Niedersachsens, Bremens, Hamburgs und Schleswig-Holsteins – zum Vereinigten Wirtschaftsgebiet zusammengeschlossen. Im Englischen hieß dieser Raum schließlich nur noch Bizone, der Name wurde dann auch umgangssprachlich im Deutschen benutzt.
Heute spielt der Artikel nur insofern eine Rolle, als dass er die Nachfolge legitimiert. – Alexander Thiele, Jurist
Aus zwei mach drei
Später wurde dann die sogenannte Trizone daraus, das von Frankreich besetzte Gebiet schloss sich dem Wirtschaftsraum an. Die Basis dafür liefert das Grundgesetz in Artikel 127. Darin ist geregelt, dass die Bundesregierung darüber bestimmen kann, ob die Länder Baden, Groß-Berlin, Rheinland-Pfalz und Württemberg-Hohenzollern der Vereinigung beitreten sollen. Das Saarland war als autonome Region von diesem Zusammenschluss nicht betroffen. Bis auf diese Ausnahme erstreckte sich die Trizone allerdings über die komplette Bundesrepublik. Und die ist dann auch der direkte Nachfolger des Vereinigten Wirtschaftsgebiets – Artikel 133 der Verfassung gibt das vor.
Wie aber hat diese Bizone funktioniert und warum hat es diesen Zusammenschluss überhaupt gegeben? detektor.fm-Redakteurin Rabea Schloz spricht mit Hajo Schumacher und dem Juristen Alexander Thiele darüber.
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