Verunreinigte Lebensmittel haben in letzter Zeit vermehrt für mediale Aufmerksamkeit gesorgt. Nun ist es der niedersächsische Produzent Fleisch-Krone, der am Wochenende Frikadellen wegen Listerienverdacht zurückrufen musste. Diese Bakterien wurden zuletzt auch in den Wurstwaren des hessischen Herstellers Wilke gefunden. Mit der kontaminierten Wilke-Wurst werden drei Todesfälle und mehr als 37 Erkrankungen in Verbindung gebracht.
Fleischskandal sorgt für Debatte um Kontrollen
Der Fall des mittlerweile insolventen Wurstherstellers Wilke und des neuen Verdachtfalls bei Fleisch-Krone haben eine Debatte um die gängige Praxis der Lebensmittelkrontrollen angestoßen. Verbraucherschutz sowie Kontrolleure und Kontrolleurinen fordern dabei einen besseren Informationsaustausch zwischen den kommunalen Behörden, Ländern und dem Bund. Denn die konkreten Lebensmittelkontrollen fallen in die Zuständigkeit der Kommunen.
Durch ein dezentrales System würde es bei Kontrollen erschweren, über Ländergrenzen hinweg zu kooperieren und Maßnahmen ausreichend zu prüfen. Ein Bericht des europäischen Verbraucherverbands hat außerdem im Oktober bemängelt, dass die Anzahl der Kontrollen in Deutschland seit Jahren abnimmt. So ist die Zahl der Kontrollen zwischen 2007 und 2017 um 22 Prozent gesunken.
Lebensmittelkontrollen müssen verbessert werden
Im Krisenfall ist es unbedingt notwendig, dass die Koordination der Verdachtsfälle auf Bundesebene organisiert wird. – Wiebke Franz, Verbraucherzentrale Hessen
Über den Stand der Lebensmittelkontrollen in Deutschland und was sich da verbessern müsste, spricht detektor.fm-Moderatorin Lara-Lena Gödde mit Wiebke Franz. Sie ist Ernährungswissenschaftlerin und Referentin für Marktbeobachtung und Öffentlichkeitsarbeit bei der Verbraucherzentrale in Hessen.
Redaktion: Clara Schulze
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