Unternehmerisch handeln — zum Wohle aller
Die Gemeinwohl-Ökonomie ist ein nachhaltiges Wirtschaftsmodell, das 2010 von dem österreichischen Ökonomen Christian Felber entwickelt wurde. Ziel ist es, eine ethische Wirtschaftskultur innerhalb eines Unternehmens aufzubauen. Dabei stehen vier Werte im Vordergrund: Menschenwürde, Solidarität und Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit, Transparenz und Mitentscheidung.
In nur wenigen Jahren ist das Konzept zu einer globalen Bewegung geworden, die in Regionalgruppen und Akteurkreisen organisiert ist. Dabei koordiniert der Internationale Verband der Gemeinwohl-Ökonomie die nationalen Verbände und Vereine und stellt deren finanzielle und rechtliche Unterstützung sicher.
Säfte, Trinkflaschen und Yogamatten
Mittlerweile sind in über 30 Ländern mehr als 1.000 Unternehmen beteiligt. In Deutschland gehören zum Beispiel der Gewürzspezialist Sonnentor, der Tofu-Hersteller Taifun, der Trinkflaschen-Hersteller soulbottles und die Yogamanufaktur Bausinger zu den Vorzeigebetrieben. Sonnentor achtet beispielsweise besonders auf die Menschenwürde in der Lieferkette, soulbottles schätzt besonders die innerbetriebliche Mitentscheidung und Transparenz, und die Yogamanufaktur Bausinger die ökologische Nachhaltigkeit in der Zulieferkette.
Auch der Safthersteller Voelkel ist seit 2019 dabei. Als traditionelles Familienunternehmen hat der Betrieb von jeher viele Werte verfolgt, die auch der Gemeinwohl-Ökonomie zugeschrieben werden.
Was ist eigentlich Gemeinwohl-Ökonomie und wie sieht es aus, wenn ein Unternehmen das Konzept aktiv umsetzt? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Ina Lebedjew mit ihrer Kollegin Alina Metz. Sie hat für die neue Ausgabe von „Mission Energiewende“ mit Ole Müggenburg gesprochen. Er ist Sprecher von Voelkel und dem Gemeinwohl-Ökonomie Deutschland Verein.