Mexiko-Stadt geht das Wasser aus
Mexiko-Stadt ist die sechstgrößte Stadt der Welt, hier leben rund 22 Millionen Menschen. Wie andere Megastädte, beispielsweise Kairo, Lima, Sao Paolo und Tokio, hat auch die mexikanische Hauptstadt mit Wassermangel zu kämpfen. Ein Grund dafür: die marode Wasserinfrastruktur. Laut Angaben der mexikanischen Wasserbehörde SACMEX gehen aufgrund von undichten Leitungen fast 40 Prozent des Wassers auf dem Transportweg verloren. Durch den Klimawandel verschärft sich die Wasserkrise in Mexiko-Stadt zusätzlich.
„Day Zero“ — für manche Stadtteile früher
Zwischenzeitlich gab es Prognosen, dass Mexiko-Stadt bis Ende Juni das Wasser ausgeht und dass die Stadt kurz vor dem sogenannten „Day Zero„(Tag Null) steht: Damit ist der Tag gemeint, an dem kein Wasser mehr aus der Leitung kommt. Zwar ist dieser Tag noch nicht für die ganze Stadt eingetreten, doch schon jetzt kommt in manchen Stadtvierteln nur unregelmäßig Wasser aus der Leitung, etwa in Santa Úrsula Coapa, im Stadtteil Coyoacán im Süden der Stadt. Dort haben Nachbarinnen und Nachbarn die Initiative „Acción Comunitaria“ gegründet, um gemeinsam um ihr Recht auf Wasser kämpfen. Zu ihnen gehören Natalia Lara, Norma Piñón, Marta Elizalde, Adolfo Lara, Paz Gutiérrez und Carmen Trejo. detektor.fm-Redakteurin Alea Rentmeister hat sie besucht und mit ihnen über den Alltag ohne Wasser und ihren Aktivismus gesprochen.
Warum der Wassermangel manche Menschen stärker trifft als andere und welche Maßnahmen die Situation verbessern könnten, erklärt Luis Zambrano. Er ist Biologe und forscht an der UNAM (Nationale Autonome Universität Mexikos) in Mexiko-Stadt zu urbanen Ökosystemen. Diese Recherche wurde durch ein Stipendium des Internationalen Journalistenprogramm (IJP) ermöglicht.