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detektor.fm auf der Frankfurter Buchmesse 2017: diesmal bei der Unzumut-Bar. detektor.fm | Kati Zubek
Bild: detektor.fm | Kati Zubek

N99 | Phase XI – Unzumut-Bar und die Streitkultur

Bloß nicht streiten

Haben wir heutzutage noch eine Streitkultur? Hasskommentare und Shitstorms in sozialen Medien erwecken den Eindruck: eher nein. Auftritt: „Unzumut-Bar“.

Wie geht Streitkultur?

Streiten kann anstregend, aber auch ziemlich produktiv sein. Gesellschaftlicher Fortschritt hat sich selten aus großer Einigkeit ergeben. Damit aber aus Differenzen Fortschritt entsteht, braucht es eine Streitkultur. Die „Unzumut-Bar“ ist eine Veranstaltung auf der Frankfurter Buchmesse gewesen, die sich genau diesem Thema widmet.

Idee hinter „Unzumut-Bar“

Argumente, die du nicht hören willst. Von Leuten, mit denen du nicht reden willst. Zum Glück gibt es Bier dazu. In Zeiten von Filterblasen, in denen wir meist nur in unserer eigenen Meinung bestätigt werden, blenden wir andere Positionen einfach weg. In der Unzumut-Bar ist das Publikum dazu aufgefordert, konträre Meinungen auszuhalten. – Orbanism, Veranstaltungen für Medien und Kultur

Streiten in der digitalen Welt

Wir haben mit drei Menschen gesprochen, die bei der „Unzumut-Bar“ mitgewirkt haben: Caroline Ring ist Wissenschaftsredakteurin der Welt, Gerald Hensel ist unter anderem Gründer von Fearless Democracy und Lucas Vogelsang ist Reporter für Welt und Welt am Sonntag.

Caroline Ring findet, dass es der Gesellschaft heute erheblich an Streitkultur fehle. Auch bei ihrem Vortrag hätte Sie sich mehr Kontroversen gewünscht.

Ich war ein bisschen überrascht, weil ich dachte, dass es viel mehr Gegenmeinungen gäbe. Es existiert eine unsichtbare Mauer, was Streitkultur betrifft. – Caroline Ring

Ein entscheidender Grund dafür ist laut Gerald Hensel, dass Kommunikation in der digitalen Welt immer mehr in Filterblasen gefangen bleibt.

Einer der Hauptgründe, weswegen wir heute nicht streiten, ist, dass wir uns nur in unserer ‚bubble‘ befinden. Der Streit beginnt erst da, wo es anfängt wehzutun. – Gerald Hensel

Deswegen kann es wichtig sein, Kontroversen herauszufordern und auszutragen. Schon im Kleinen könne man für die Kontroversen sorgen, die für eine Streitkultur heute so sehr fehlen.

Ich bin ein großer Freund davon, dort weiter zu machen, wo es anfängt wehzutun. Wenn man mal mit einem T-Shirt von den ‚Grünen‘ zu Götz Kubitscheks Antaios-Verlag geht, das ist kontrovers. Man muss aufbrechen, dass sich viele Leute ausschließen. Denn schon in der Begegnung würden sich viele Differenzen lösen. – Lucas Vogelsang

Das Gespräch nach der Unzumut-Bar auf der Frankfurter Buchmesse hat detektor.fm-Moderator Christian Bollert geführt.

Gerald Hensel, Caroline Ring und Lucas Vogelsang - die drei Diskutanten der "Unzumut-Bar"

die drei Diskutanten der „Unzumut-Bar“
Gerald Hensel, Caroline Ring und Lucas Vogelsang
n99_unzumut-bar 09:56

N99 | detektor.fm auf der Frankfurter Buchmesse

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