Gesundheitspolitik und Patientendaten
Seit das Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG) rechtskräftig ist, steht es in der Kritik. Ärzte, Psychotherapeuten und Datenschützer sind um die Sicherheit der Patientendaten besorgt. Die sollen nämlich zentral gespeichert werden und, wenn auch pseudonymisiert, der Forschung zur Verfügung gestellt werden.
Außerdem werden die sensiblen Datensätze über eine sogenannte Telematik-Infrastruktur zwischen Ärzten, Krankenkassen, Apotheken und anderen Stellen des Gesundheitsbereiches ausgetauscht. Abläufe sollen so beschleunigt werden. Das würde letztlich den Patienten zugutekommen.
Viele Menschen sind bereit, für bestimmte Zwecke ihre Daten bereitzustellen. Das Problem ist: Die Versicherten können das nicht selber entscheiden. – Elke Steven von Digitale Gesellschaft e. V.
Da es aber Zweifel an der Sicherheit der Telematik gibt, protestieren Teile der Ärzteschaft und insbesondere Psychotherapeuten gegen diese Neuerung.
Telematik in der Kritik
Als problematisch sehen Kritiker zunächst einmal die zentrale Speicherung von Patientendaten für Krankenkassen und Forschung. Auf der einen Seite könnte dies von großem Nutzen für die medizinische Wissenschaft sein. Auf der anderen Seite kritisiert der Verein Digitale Gesellschaft in einem offenen Brief, dass das nicht mit den geltenden Regelungen zum Datenschutz übereinstimme: Patientendaten dürften nicht in dieser Form weiterverarbeitet werden.
Kritik an der Telematik kommt maßgeblich von Psychotherapeuten, aber auch von IT-Experten: Die Hardware, welche die Praxen miteinander vernetze, sei nicht sicher vor Hacker-Angriffen. Das bestätigen jüngste Recherchen von NDR und Süddeutsche.
Was im Gesundheitswesen 2.0 mit unseren Daten geschieht, welche Risiken und Lösungen es gibt, darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Amelie Berboth mit Elke Steven vom Verein Digitale Gesellschaft.
Redaktion: Dominik Lenze, Liam Pape & Nadja Häse
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