Sportwetten begegnen uns ständig. Ob als Werbung im Fernsehen oder als große Plakatwände in den Städten. Doch Sportwetten sind nicht nur in den Medien präsent, auch in den Stadien spielen sie eine große Rolle. 16 von 18 Bundesligavereinen haben eine Werbepartnerschaft mit einem Wettanbieter und unterstützen damit die Glücksspiel-Sucht. Sportwetten sind in Deutschland zwar legal, viele Wettanbieter haben aber auch illegales Glücksspiel wie Spielautomaten und Roulette im Angebot.
Vereine müssen Werbung zurückziehen
Wenn ein Fußballverein mit einem Wettanbieter zusammenarbeitet und beispielsweise dessen Logo auf Tickets druckt, macht er damit gleichzeitig auch Werbung für deren Geschäfte – womöglich auch den illegalen. Aufsichtsbehörden haben deshalb viele der Bundesligavereine im Visier und diese zur Anpassung ihrer Werbeanzeigen aufgefordert.
Erst im März hatten sich die Länder auf eine Änderung des Glücksspielvertrags geeinigt. Dieser besagt, dass Anbieter von Sportwetten künftig eine Lizenz erwerben müssen, um weiterhin Sportwetten anzubieten. Tun sie das nicht, müssen die Vereine entsprechend reagieren und ihre Werbung zurückziehen. Das fordern auch Suchtexperten wie Tobias Hayer.
Man sollte mit Augenmaß an die Sache herangehen. Werberestriktion und Einschränkung der Werbung halte ich bei so einem sensiblen Produkt wie Sportwetten für zwingend notwendig. – Tobias Hayer, Psychologe an der Universität Bremen
Anzahl der Wettsüchtigen steigt
Mit Werbeeinnahmen von Glücksspielanbietern verdienen Vereine knapp 60 Millionen Euro im Jahr. Dabei ist die Anzahl von Spielsüchtigen in den letzten Jahren gestiegen. Über die Verantwortung der Vereine und die Folgen von Spielsucht spricht detektor.fm-Moderator Christian Bollert mit Tobias Hayer. Er ist Psychologe und Glücksspielexperte an der Universität Bremen.
Redaktion: Marie Jainta
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