Der Strafverteidiger von Beate Zschäpe
Zehn rechtsterroristische Morde, zwei Anschläge, 15 Raubüberfälle und 43 Mordversuche. Die Liste der Anklagepunkte gegen den NSU ist lang. 249 Prozesstage sind bis zur Urteilsverkündung vergangen und die Hauptangeklagte Beate Zschäpe wird zu lebenslanger Freiheitsstrafe mit besonderer Schwere der Schuld verurteilt.
Ihr Verteidiger Mathias Grasel ist von dem Urteil enttäuscht, er hatte auf zehn Jahre Freiheitsstrafe plädiert. Eine Reaktion, die bei vielen für Kopfschütteln sorgt. Wie kann man einen Menschen verteidigen, der einer nationalsozialistischen Terrororganisation angehörte? Für Grasel war nach kurzer Bedenkzeit klar, dass er den Fall übernehmen müsse.
So einen Fall bekommt man nur einmal im Leben. – Mathias Grasel in Zeit Campus
Arabella Pooth verteidigte einen Mann, der seine zweijährige Tochter im Schlaf erstickt hat. Auch sie muss sich oft den Fragen und Diskussionen stellen. Wie kannst du so jemanden verteidigen? Für die Strafverteidigerin ist die Antwort jedoch klar. Die meisten Mörder seien keine bösen Menschen, nur weil ihnen aus dem Affekt etwas Scheckliches passiert.
Jeder Mensch hat einen fairen Prozess verdient
Diese Einstellung vertritt auch Ali Aydin. Der 36-Jährige vertritt IS-Kämpfer und -Kämpferinnen, die wegen Kriegsverbrechen oder Ähnlichem in Deutschland angeklagt werden. Sein Grundsatz: „Die Mandanten kamen nicht als Monster zur Welt.“
Für die aktuelle Ausgabe von Zeit Campus hat Tanya Falenczyk die Drei getroffen um die Frage zu klären, wer die Menschen sind, die jene vor Gericht vertreten, die sonst keine Lobby haben. Im Zeit Campus-Podcast hat sie mit detektor.fm-Moderator Jonas Junack über die Arbeit an dem Artikel gesprochen.
Zehn Jahre detektor.fm – Wir feiern Geburtstag!
Unser erster runder Geburtstag. Das feiern wir! Mit euch.
Die Party mit Shout Out Louds, Lars Eidinger, ÄTNA
Samstag, 16. November 2019, Leipzig (Täubchenthal)