Nachhaltiges Bauen und Graue Energie
Bis 2045 soll der Gebäudesektor klimaneutral werden — das ist zumindest das Ziel der Bundesregierung. Dieses Ziel steht allerdings im Widerspruch mit dem Plan, 400 000 neue Wohnungen pro Jahr zu schaffen, die fast alle neu gebaut werden müssen. Denn bei der Produktion der Materialien und dem Bau der Gebäude wird natürlich viel CO2 ausgestoßen. Außerdem werden auch viele Ressourcen verbraucht. Gut 90 Prozent der mineralischen Rohstoffe, also etwa Erze, Steine oder Erden, werden im Gebäudesektor verwendet. Deshalb ist es wichtig, klimaneutral und nachhaltig zu bauen. Aber alleine das Bauen ist nicht das Problem, sondern auch der Abriss von vielen Gebäuden, die man hätte sanieren können.
„Bundesregierung im Abriss-Wahn“
Die Deutsche Umwelthilfe e. V. und Architects for Future fordern deshalb, den Abriss von Gebäuden einzudämmen. Am Montag, dem 12.12.2022 haben sie eine Pressekonferenz mit dem Titel „Bundesregierung im Abrisswahn“ abgehalten und eine Negativliste der absurdesten Gebäudeabrisse präsentiert. Zum Beispiel ein Neubau anstelle eines Altbaus, der jetzt ist es zwar energieeffizienter ist aber auch nicht mehr Platz bietet. Dieses Ergebnis wäre ebensogut auch mit einer Sanierung zu erreichen gewesen. Deshalb wurden auf der Pressekonferenz Maßnahmen formuliert, die von der Bundesregierung und den Bauministerien der Länder getroffen werden sollen.
Wann ein Abriss unnötig ist und wie Wohnen aussehen könnte, um mit möglichst wenigen Neubauten auszukommen, darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Lara-Lena Gödde mit Paula Brandmeyer. Sie ist Expertin für Energieeffizienz und engagiert sich bei der Deutschen Umwelthilfe e. V. Außerdem ist Michael Wicke von Architects for Future zu hören.