Aus für das Einfamilienhaus
Im Bezirk Hamburg-Nord dürfen keine Einfamilienhäuser mehr gebaut werden. Das hat der Bezirk beschlossen. Die Partei Bündnis 90/Die Grünen hatte das Verbot durchgesetzt, weil sie zwei Probleme beim Bau von Einfamilienhäusern sieht: Die Häuser nehmen mitten in der Stadt viel Platz weg, obwohl in Hamburg – wie in vielen deutschen Großstädten – der Wohnraum knapp ist. Außerdem gilt das Einfamilienhaus als nicht energieeffizient, schon der Bau verbraucht viele Ressourcen. Denn etwa 200 Tonnen Sand und Kies sind in einem Einfamilienhaus verbaut. Und gerade Sand ist eine Ressource, die weltweit knapp wird.
Der Traum vom Eigenheim bleibt
Doch trotz Klimakrise und Wohnungsnotstand gilt: In Deutschland ist das Einfamilienhaus weiterhin beliebt. Wer es sich leisten kann, baut weiterhin gerne sein eigenes Haus für die Familie. Laut dem Statistischen Bundesamt leben über ein Drittel aller Haushalte in Deutschland in einem Einfamilienhaus. Und sogar in Großstädten wie Berlin und Hamburg gibt es mehr Einfamilienhäuser als Häuser, in denen mehrere Parteien wohnen.
Ist es überhaupt noch zeitgemäß, Einfamilienhäuser zu bauen?
Das fragt detektor.fm-Moderatorin Tina Küchenmeister den Präsidenten des Verbands Wohneigentum, Manfred Jost. Außerdem erklärt Dr. Christina Lemaitre, wie nachhaltiges Bauen in der Zukunft aussehen kann. Sie ist geschäftsführender Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen.