Sexuelle Selbstbestimmung
Der Körper verändert sich: Wachstumsschub, Stimmbruch, Menstruation oder stärkere Behaarung. Für viele junge Menschen ist die Pubertät eine besondere Lebensphase, während der sich Kinder zu jungen Erwachsenen entwickeln. Sich mit der eigenen Sexualität auseinanderzusetzen und damit umzugehen, ist nicht so leicht. Gerade in einer Gesellschaft, in der Sexualität für viele noch immer ein Tabuthema ist und sich bestimmte Normvorstellungen über Geschlecht und sexuelle Orientierung hartnäckig halten. Oft geht der veraltete Sexualkundeunterricht an der Lebensrealität von jungen Menschen vorbei.
Aufklärung über Social Media
„Für Jugendliche in Deutschland sind digitale Medien längst zur beliebtesten Quelle der Sexualaufklärung geworden“, schreibt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Rund 60 Prozent der Jugendlichen geben an, dass sie Informationen zu Sexualität am liebsten aus dem Internet beziehen. Immer mehr Formate gehen offen mit dem Thema Sexualität um. Egal, ob es da um die Themen Konsens oder Sextoys geht oder darum, den eigenen Körper — so wie er ist — kennenzulernen. Sexualaufklärungsprojekte wie „Respekt beginnt im Kopf!“ vom Gerede e. V. aus Dresden betreiben Aufklärung auf Augenhöhe. Mit Workshops an Schulen möchten sie Jugendlichen helfen, eine selbstbestimmte und gesunde Beziehung zu ihrer Sexualität zu entwickeln.
Warum es wichtig ist, mit jungen Menschen über sexuelle Selbstbestimmung zu sprechen und wie selbstbestimmt Jugendliche heutzutage sind, darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Marie Jainta in der Themenwoche „Jugend von heute“ mit Laura Meritt. Sie ist Kommunikationswissenschaftlerin und Sexaktivistin und engagiert sich seit mehr als 30 Jahren für sexuelle Aufklärung. Welche Aufklärungsangebote es für junge Menschen gibt und wie die Praxis aussieht, erzählt Anne Liebeck vom Dresdner Verein Gerede e. V., der sich für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt engagiert. Anne Liebeck gibt dort Workshops für Jugendliche und pädagogische Fachkräfte.