Die Krieg Russlands gegen die Ukraine
Am 24. Februar, also vor ziemlich genau einem Jahr, hat Russland mit einer großflächigen Militärinvasion auf die gesamte Ukraine begonnen. Über acht Millionen Geflüchtete sind laut UNHCR seither in europäische Länder geflohen, über fünf Millionen Menschen sind innerhalb des Landes auf der Flucht vor Gewalt und Zerstörung.
Bis Mitte Februar 2023 hat der Krieg mindestens 8 000 bestätigte Todesopfer in der ukrainischen Zivilbevölkerung gefordert. Seit Herbst 2022 richten sich die Angriffe Russlands zunehmend gegen die Bevölkerung und die zivile Infrastruktur. Immer wieder kommt es so beispielsweise zu Angriffen auf die Strom- und Wasserversorgung.
Bereits 2014 annektierte Russland die Krim im Schwarzen Meer und entfesselte einen Krieg im Donbas im Osten des Landes. Aus ukrainischer Perspektive hält der Krieg somit nicht erst ein, sondern bereits neun Jahre an.
Apathie und Repression in Russland
Trotz hoher menschlicher und wirtschaftlicher Opfer führt Russland den Krieg gegen sein Nachbarland weiter. Die Zustimmungsraten für den Krieg Russlands gegen die Ukraine liegen dabei in der Bevölkerung durchgehend auf einem ähnlich hohen Niveau. Angaben des unabhängigen, russischen Meinungsforschungsinstituts Lewada zufolge lag die Zahl derer, die die „Militäroperation“ Russlands gegen die Ukraine für einen Erfolg halten, auch knapp ein Jahr nach Beginn der Invasion bei 59 Prozent. Allerdings ist umstritten, wie aussagekräftig Meinungsumfragen in Autokratien wie Russland tatsächlich sein können.
Gleichzeitig widersetzen sich in Russland auch aufgrund der staatlichen Repressionen nur wenige Menschen dem Krieg. Laut dem Menschenrechtsportal OVD-Info sind seit dem 24. Februar 2022 knapp 20 000 Menschen wegen öffentlicher Proteste gegen den Krieg festgenommen worden. Wer sich in Russland gegen den Krieg ausspricht oder öffentlich protestiert, muss Geldbußen oder lange Haftstrafen in Kauf nehmen. Ein Ende des Krieges scheint derzeit in weiter Ferne.
Wie hat der Krieg gegen die Ukraine das Leben der Menschen verändert und wie ist er im Alltag spürbar? Das fragt detektor.fm Menschen aus der Ukraine und Kriegsgegnerinnen und -gegner aus Russland.