Von falschen Theorien und umgelernten Fingern
Linkshändige Menschen haftet seit langer Zeit ein Stigma an. Im Mittelalter hat man sie als teuflisch betrachtet, die linke Hand galt als Symbol des Bösen. Bis vor einigen Jahrzehnten sind Menschen, die von Natur aus mit der linken Hand schreiben würden, in der Schule noch umerzogen worden. Das ist mittlerweile strafrechtlich verboten. Dennoch bestehen Ausgrenzungen bis heute.
Linkshändigkeit: Diskriminierung gibt es weiterhin
So sind viele Gegenstände im Alltag für rechtshändige Menschen produziert worden. Egal ob Stifte, Schreibblöcke oder auch Suppenkellen – die meisten Utensilien des täglichen Gebrauchs gibt es nur als Sonderanfertigung für linkshändige Menschen. Deshalb müssen sich viele von ihnen immer noch umorientieren – mit persönlich oft schwerwiegenden Folgen.
Carsten Schröter ist eine der Personen, die sich auch in fortgeschrittenem Alter noch dazu entscheiden, die linke Hand zum Schreiben zu trainieren, um seine angeborene Linkshändigkeit so wieder zurückzugewinnen. Er erzählt, warum für ihn dieser Schritt in der persönlichen Entwicklung wichtig war. Johanna Barbara Sattler ist Psychotherapeutin und hat sich auf die Hilfe von Linkshändigen wie Carsten Schröter spezialisiert. Sie berichtet aus ihrem Arbeitsalltag.