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Foto: EvGavrilov/shutterstock
Bild: EvGavrilov | Shutterstock

Zurück zum Thema | Obdachlosigkeit

Was hilft obdachlosen Menschen im Winter?

Obdachlose Menschen müssen trotz Eiseskälte auf der Straße leben. Was können wir tun, um sie zu unterstützen?

„Zurück zum Thema“ bei Daily Drive

In den vergangenen Nächten lagen die Temperaturen in Deutschland weit unter dem Gefrierpunkt. Bei diesen Minusgraden drohen insbesondere obdachlose und wohnungslose Menschen zu erfrieren.

Mehr als 37 000 Menschen auf der Straße

Nach einer Studie, die das Bundesministerium für Arbeit und Soziales in diesem Jahr veröffentlicht hat, leben rund 37 400 Menschen in Deutschland auf der Straße. Zum ersten Mal haben Forschende flächendeckend Zahlen darüber erhoben, wie viele Menschen hierzulande von Wohnungslosigkeit betroffen sind. Die befragten Personen gaben auch Auskunft zu ihrem Gesundheitszustand und zu ihren Erfahrungen mit Unterkünften. Demnach haben mehr als drei Viertel der Wohnungslosen in Deutschland schon einmal eine Notunterkunft in Anspruch genommen.

Obdachlosigkeit bedeutet oft Rastlosigkeit

Doch selbst bei Minusgraden bevorzugen es manche obdachlose Menschen, die Nacht auf der Straße zu verbringen: Laut der Studie zählen „zu viele Menschen für mich“, „ist mir zu gefährlich“ oder „zu schmutzig“ zu den meistgenannten Gründen. Notunterkünfte schließen außerdem meist tagsüber. Wer dann seine Zeit im Warmen verbringen will, muss sich öffentliche Plätze suchen oder kommt in Tagesunterkünften unter, in denen es meist umsonst oder für einen geringen Beitrag ein warmes Mittagessen gibt. Der ständige Wechsel des Aufenthaltsortes, oft auf engem Raum mit mehreren Personen, schafft allerdings keine langfristige Lebensgrundlage.

Wenn man irgendwie helfen möchte, gerne einfach mal mit den Leuten sprechen und sagen: ‚Hey, du bist mir gerade irgendwie aufgefallen und ich wollte einfach mal fragen, brauchst du irgendwas?‘

Sophie Wischnewski, Leiterin der Bahnhofsmission Leipzig

Sophie Wischnewski, Leiterin der Bahnhofsmission LeipzigFoto: Nina Draxlbauer

Fehlender Wohnraum

Aus der Obdachlosigkeit herauszukommen, ist schwer. Der Weg zur eigenen Wohnung ist in Deutschland meist lang: Hier müssen sich obdachlose Menschen oft erst als „wohntauglich“ erweisen, bevor sie diesen Schritt gehen können. Das Konzept „Housing First“ aus den USA soll hier Abhilfe schaffen und wird mittlerweile schrittweise in Deutschland umgesetzt. Dabei wird Wohnen als Grundrecht vorausgesetzt, obdachlose Menschen bekommen also zuerst eine eigene Wohnung. Sie dient als Schutzraum und als erster Schritt, das eigene Leben wieder zu bewältigen, wie etwa das Projekt Housing First in Berlin erklärt.

Es gibt nicht den Moment der Ruhe. Es gibt nicht den warmen Raum für einen Moment, um sich wieder zu erholen, sondern es ist wirklich ein Kampf ums Überleben. Und jetzt, gerade in der kalten Jahreszeit, verlieren den auch leider viele Menschen.

Dominik Bloh, ehemalig obdachlos

Dominik Bloh, ehemalig obdachlosFoto: Julia Schwendner

Wie es obdachlosen und wohnungslosen Menschen aktuell geht, das hat detektor.fm-Moderator Yannic Köhler mit Dominik Bloh besprochen. Er war jahrelang selbst obdachlos und hat mittlerweile mehrere Initiativen gegründet, die obdachlose Menschen unterstützen. Außerdem erzählt Sophie Wischnewski, Leiterin der Bahnhofsmission Leipzig, wie man als Privatperson wohnungslosen Menschen helfen kann.

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