Einfluss von Musik beim Online-Dating
Musik hat eine besondere Wirkung auf Menschen. Auch die Partnerwahl sowie die Harmonie innerhalb einer Partnerschaft kann durch Musik und Musikgeschmack beeinflusst werden. Eine gemeinsam wachsende Plattensammlung, ein Konzertbesuch zu zweit oder einfach eine Person, die die gleiche Musik hört. All das hört sich nach guten Voraussetzungen für eine glückliche Beziehung an. Bereits 2008 sind Sozialwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler der Universität Osnabrück zu der Erkenntnis gekommen, dass der Musikgeschmack einen nicht geringen Einfluss auf die Partnerwahl haben kann. Und auch Musiktherapeuten setzen auf Instrumente, um Paare, die häufig Konflikte haben, wieder miteinander zu versöhnen. Die Paare suchen sich dann während der Therapie ein Instrument aus. So können Personen mit dem Instrument und ohne Worte ihrem Partner oder ihrer Partnerin mitteilen, was sie fühlen.
Dating-Apps nutzen Musikgeschmack der Singles
Beliebte Dating-Apps wie Tinder oder Bumble ermöglichen ihren Nutzerinnen und Nutzern schon seit längerer Zeit, ihren Musikgeschmack auch sichtbar auf ihren Profilen anzugeben. Dazu wird meist das Profil mit dem Musik-Streaming-Dienst Spotify verbunden. Im Jahresrückblick der Dating-App Tinder belegt Musik den obersten Platz der beliebtesten Interessen von Nutzerinnen und Nutzern in Deutschland. Laut einer Umfrage der US-amerikanischen Ticketplattform TickPick würde jede fünfte Person einer anderen Person mit einem schlechten Musikgeschmack keine Chance für ein Date geben.
Welche Rolle spielt also der Musikgeschmack beim Dating? Und warum wirken Personen, die selbst Musik machen, eigentlich attraktiver auf andere Menschen? Das hat detektor.fm-Moderator Til Schäbitz die Sozialpsychologin Johanna Degen gefragt. Sie beschäftigt sich wissenschaftlich mit dem Thema Online-Dating.