Mütter unter Druck
Wie man sich fühlt, wenn man gerade ein Kind bekommen hat, ist immer noch stark von gesellschaftlichen Vorstellungen geprägt. Besonders Frauen stehen unter dem Druck des Idealbilds der glücklichen Mutter. Doch nicht allen frisch gebackenen Eltern geht es nach der Geburt ihres Kindes gut. Rund jede fünfte Frau in Deutschland ist von einer sogenannten postpartalen Depression betroffen. Neue Untersuchungen zeigen, dass auch Väter oder andere Elternteile darunter leiden können. Trotzdem ist die postpartale Depression nach der Geburt des Kindes noch immer ein großes Tabu.
Postnatale oder Postpartale Depression?
Dass es Menschen direkt nach dem Gebären emotional erst mal nicht so gut geht, ist ganz normal. Der sogenannte Babyblues hängt auch mit dem Hormonhaushalt zusammen. Einen Babyblues erfahren sogar zwei Drittel aller gebärenden Personen. Er hält oft nur einige Tage an.
Das ist bei der postpartalen Depression anders – diese dauert länger und sollte ärztlich behandelt werden. Sie ist auch als Wochenbett- und postnatale Depression bekannt. Der medizinisch richtige Begriff ist jedoch postpartal. Denn „postnatal“ bezeichnet die Zeit nach der Geburt und bezieht sich damit auf das Kind. Demgegenüber bezeichnet „postpartal“ die Zeit nach dem Gebären und legt den Fokus auf die gebärende Person.
Wie kann postpartale Depression entstigmatisiert werden? Darüber spricht detektor.fm-Moderator Gottfried Haufe mit Barbara Vorsamer. Sie ist Journalistin und Autorin, selbst Mutter von zwei Kindern und hat über ihre Erfahrungen mit postpartaler Depression ein Buch geschrieben. Wohin sich Betroffene wenden können, erklärt Christine Rummel-Kluge. Sie leitet die Spezialambulanz für peripartale psychische Erkrankungen an der Uniklinik Leipzig.
Informationen und Hilfe für Betroffene von postpartaler Depression findet ihr hier.
Mehr Input zum Thema? Im detektor.fm-Format „Podcast-Podcast“ stellen unsere Kolleginnen täglich einen Podcast vor. Dort hat es in der vergangenen Woche unter dem Motto „Mutterschaft unzensiert“ jeden Tag einen Podcast-Tipp zum Thema gegeben. Alle Podcast-Empfehlungen findet ihr hier.