Warenhäuser in Deutschland — vom Aussterben bedroht
Ende Oktober 2022 meldete Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof Insolvenz an. Nun will die Kaufhauskette 47 der verbliebenen 129 Warenhäuser schließen. Auch bei den anderen Filialen sind Flächenreduzierungen geplant. Über 17 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fürchten derzeit um ihren Job. Das liegt vor allem daran, dass Kaufhäuser bei den Konsumentinnen und Konsumenten Auslaufware sind: In einer Umfrage von Statista gaben 2023 lediglich 4,1 Prozent an, wöchentlich in Kaufhäuser wie Karstadt zu gehen.
Immer mehr Menschen kaufen online ein
Doch der Handel schrumpft nicht, er verlagert sich aus den Innenstädten ins Internet — und das nicht erst seit Beginn der Coronapandemie. Laut einer Umfrage des Digitalverbandes Bitkom kaufen 84 Prozent der Menschen über 16 Jahren in Deutschland online ein. Besonders Kleidung wird nicht mehr in den Ladengeschäften, sondern online gekauft. Energiekrise und Inflation verschärfen das Problem zusätzlich.
Viele Kaufhäuser schließen, ohne dass sich neue Mieterinnen und Mieter für die leer stehenden, meist in den 1960er-Jahren gebauten Warenhäuser finden. Expertinnen und Experten fürchten deshalb eine zunehmende Verödung von Fußgängerzonen und Innenstädten.
Ob Warenhäuser noch eine Zukunft haben, bespricht detektor.fm-Moderator Johannes Schmidt mit Timm Jehne, Head of Real Estate Consulting der BBE Handelsgesellschaft. Wohin die Zukunft des Einkaufens sich insgesamt entwickelt, erklärt der Wirtschaftspublizist Andreas Haderlein.