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A woman walks past a shop of Karstadt-Galeria Kaufhof with placards ’sale‘ in the pedestrian zone of Gelsenkirchen, western Germany on July 30, 2020. (Photo by Ina FASSBENDER / AFP)
Bild: Ina Fassbender | AFP

Zurück zum Thema | Warenhäuser

Haben Warenhäuser noch eine Zukunft?

Galeria Karstadt Kaufhof schließt mehr als ein Drittel seiner 129 Filialen. Wie sieht die Zukunft des Einkaufens in Zeiten von Amazon & Co aus — haben Warenhäuser noch eine Chance?

„Zurück zum Thema“ bei Daily Drive

Warenhäuser in Deutschland — vom Aussterben bedroht

Ende Oktober 2022 meldete Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof Insolvenz an. Nun will die Kaufhauskette 47 der verbliebenen 129 Warenhäuser schließen. Auch bei den anderen Filialen sind Flächenreduzierungen geplant. Über 17 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fürchten derzeit um ihren Job. Das liegt vor allem daran, dass Kaufhäuser bei den Konsumentinnen und Konsumenten Auslaufware sind: In einer Umfrage von Statista gaben 2023 lediglich 4,1 Prozent an, wöchentlich in Kaufhäuser wie Karstadt zu gehen.

Die klassischen Sortimente, die im Warenhaus vorgehalten werden, sind heute krass in den Onlinehandel gewachsen. Da ist der Kaufakt immer nur einen Klick entfernt, und zwar im Wohnzimmer und nicht mehr im Warenhaus.

Timm Jehne, Head of Real Estate Consulting bei der BBE Handelsgesellschaft

Timm Jehne, Head of Real Estate Consulting bei der BBE HandelsgesellschaftFoto: Quirin Leppert

Immer mehr Menschen kaufen online ein

Doch der Handel schrumpft nicht, er verlagert sich aus den Innenstädten ins Internet — und das nicht erst seit Beginn der Coronapandemie. Laut einer Umfrage des Digitalverbandes Bitkom kaufen 84 Prozent der Menschen über 16 Jahren in Deutschland online ein. Besonders Kleidung wird nicht mehr in den Ladengeschäften, sondern online gekauft. Energiekrise und Inflation verschärfen das Problem zusätzlich.

Es war völlig absehbar, dass wir heute nicht mehr die Fläche brauchen, um die lokale Konsumbevölkerung insbesondere mit Ware zu versorgen. Da gibt es einfach andere Kanäle, andere Möglichkeiten und natürlich auch andere Bedürfnisse.

Andreas Haderlein, Wirtschaftspublizist

Andreas Haderlein, WirtschaftspublizistFoto: Jan Schmiedel

Viele Kaufhäuser schließen, ohne dass sich neue Mieterinnen und Mieter für die leer stehenden, meist in den 1960er-Jahren gebauten Warenhäuser finden. Expertinnen und Experten fürchten deshalb eine zunehmende Verödung von Fußgängerzonen und Innenstädten.

Ob Warenhäuser noch eine Zukunft haben, bespricht detektor.fm-Moderator Johannes Schmidt mit Timm Jehne, Head of Real Estate Consulting der BBE Handelsgesellschaft. Wohin die Zukunft des Einkaufens sich insgesamt entwickelt, erklärt der Wirtschaftspublizist Andreas Haderlein.

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