WM22 in schlechtem Licht
Am Sonntag startet die Fußballweltmeisterschaft der Männer in Katar. Als im März 2015 der Austragungsort beschlossen wurde, hat in Katar noch kein einziges Stadium gestanden. Rund 20 000 Arbeiter und Arbeiterinnen haben in den letzten Jahren acht Stadien gebaut und die Infrastruktur für die WM geschaffen.
Der Weltfußballverband FIFA steht seitdem unter öffentlichem Druck. Vor allem nachdem The Guardian veröffentlicht hat, dass 6 500 Gastarbeiter bei den Baumaßnahmen ums Leben gekommen sind. Die weltweite Kritik zu klimatisierten Stadien, Kommerzabsichten und Menschenrechtsverletzungen ist groß.
Boykott und Widerstand
Aufgrund von Menschenrechtsverletzungen und Korruption entscheiden sich inzwischen auch eingefleischte Fussballfans gegen die WM22 in Katar. In mehreren französischen Großstädten wird es keine öffentliche Übertragung der Spiele geben. Einige Kneipen in Deutschland übertragen die Spiele nicht und auch deutsche Städte, darunter Hamburg, Hannover, Augsburg und Osnabrück, verzichten auf Public Viewing. Die Initiative „Boycott Qatar 2022“ ruft zum Protest auf mit dem Ziel „das lukrative Zusammenspiel zwischen FIFA, Sponsoren und autokratischen Regimen zu stören.“
Wie viel der Boykott bringt, das fragt detektor.fm-Moderator Til Schäbitz den Sportsoziologen Henk Erik Meier. Bernd Beyer von der Initiative „Boycott Qatar 2022″ beschreibt, wie der Boykott in der Praxis aussieht. Wie eine Alternativform des Protests aussehen kann, erzählt Silke Burmester. Sie ist Journalistin und Autorin und hat mit ihrem Onlinemagazin Palais F*luxx die Aktion #katarkontern ins Leben gerufen.