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Warum wir nicht über Cambridge Analytica berichten

Seit dem Wochenende wird in Deutschland heftig über Cambridge Analytica und die Beeinflussung von Wählern über Facebook diskutiert. Aktuelle Auslöser sind die Recherchen von New York Times und Guardian. Demnach sollen private Daten von 270.000 Facebook-Nutzern und deren Facebook-Freunden für Persönlichkeitsprofile genutzt worden sein. Es ist nicht das erste Mal, dass Cambridge Analytica im Fokus der Öffentlichkeit steht.

US-Wahlkampf 2016

Schon im Dezember 2016 haben sich viele Medien, auch wir von detektor.fm (u.a. Big Data im US-Wahlkampf: Die Ocean Methode oder Hat Trump dank Psychometrik gewonnen?) ausführlich mit Cambridge Analytica beschäftigt. Anlass war damals bereits die Behauptung von Cambridge Analytica die US-Wahl und den Wahlkampf von Donald Trump beeinflusst zu haben. Ausgelöst hat die 2016er Debatte ein Text im schweizer „Das Magazin“ (Paywall) mit dem Titel „Ich habe nur gezeigt, dass es die Bombe gibt“. Bereits im Dezember 2016 hat es dann eine kritische Auseinandersetzung mit den Argumenten, Probleme und Versprechungen von Cambridge Analytica gegeben. Ein besonders lesenswertes Beispiel dafür ist der Text „Haben psychologische Facebook-Daten Trumps Sieg verursacht“ von Eva Wolfangel bei Spektrum. Übrigens: Alexander Nix hat noch vor gut einem Jahr beim „Online Marketing Rockstar Festival“ einen Vortrag über seine Firma und seine Methoden gehalten.

Neue Cambridge Analytica Debatte

Seit ein paar Tagen wird nun aufgrund der Recherchen von New York Times und Guardian und mittlerweile anderen Medien wie Channel4 aus Großbritannien wieder über die Firma und ihre Methoden diskutiert. Auch wir bei detektor.fm haben jetzt in unserer morgendlichen Redaktionskonferenz an drei Tagen hintereinander intensiv über das Thema diskutiert. Wir sind jedoch jedes Mal zu dem Schluss gekommen, dass wir neben den schon bekannten Analysen und Fakten nichts Neues zur Debatte beitragen können. Deshalb haben wir uns dazu entschieden, erst einmal nicht über die Medienberichte, die Entlassung von Alexander Nix oder das Statement von Facebook zu berichten. Das bedeutet natürlich gleichzeitig nicht, dass wir künftig nie wieder über das Unternehmen oder das Thema berichten werden.

Transparenz der redaktionellen Entscheidung

Diese Entscheidung machen wir in diesem Blogpost transparent, weil wir uns mit dem Datenschutz im Allgemeinen, bei Facebook im Besonderen sowie der Beeinflussung von Wählern generell intensiv beschäftigen. Wir sind davon überzeugt, dass das ein wichtiges Thema ist. Als Ergänzung und für zusätzliche Hintergründe empfehlen wir unsere Mini-Serie „Digitaler Wahlkampf“ in der wir vielen wichtigen Aspekten wie Datenschutz, Bots, Echokammern und Microtargeting ausführlich nachgegangen sind. Für eine Einordnung der aktuellen Diskussion empfehlen wir außerdem den Text „Hogwarts Analytica“ von Jürgen Hermes.

Nachtrag vom 22.3.2018: Gestern hat auch netzpolitik.org eine lesenswerte Zusammenfassung des aktuellen Geschehens sowie der Folgen veröffentlicht. Bei Spiegel Online beschäftigt sich Sascha Lobo in seiner Kolumne ebenfalls mit der Aufregung um Cambridge Analytica und Facebook.

 

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