Brasilien nach der WM – was bleibt?
64 Spiele, 168 Tore, ein Weltmeister. Dass sind die nackten Zahlen hinter der FIFA-Fussball-Weltmeisterschaft in Brasilien. Sportlich hat sie im Finale zwischen Deutschland und Argentinien ihren Höhepunkt gefunden – oder doch im 7:1-Halbfinalsieg der DFB-Auswahl gegen Gastgeber Brasilien? Mit dem Ausscheiden der Selecáo nahmen auch viele der Diskussionen rund um die WM wieder Fahrt auf: die Jugendarbeit der Vereine, die Kosten der WM, die sozialen Spannungen im Land. Was also bleibt von dieser WM?
Eine Einschätzung dazu gab uns John Hennig. Der Journalist war während der WM selbst in und außerhalb der WM-Stadien unterwegs.
Sieg der Flexibilität – die WM im Taktikcheck
„Fußball ist wie Schachspielen, nur ohne Würfel.“, sagte Lukas Podolski einmal. Recht hat er zumindest mit Ersterem. Es drängen sich nämlich durchaus Parallelen zur Strategie auf dem Schachbrett auf. Und auch bei der WM zeigten sich wieder einige Trainer erfindungsreich und schafften durch taktische Kniffe überraschende Erfolge. Der erste und größte kam mal wieder aus Holland, wo Coach Louis van Gaal die antiquierte Fünferkette aus dem Schrank holte. Und damit Weltmeister Spanien ebenso viele Tore einschenkte. Und neben der Massiven Deckungskette gab es noch einige taktische Überraschungen bei der WM.
Welche, dass analysierte Tobias Escher für uns, Gründer des Taktiblogs spielverlagerung.de:
Schiedsrichter – FIFA-Direktive und Freistoßspray
Phantom-Elfer, ungeahndete Fouls, Freistoßsprays. Auch die Schiedsrichter haben während der WM für einigen Gesprächsstoff gesorgt. Nicht zuletzt weil sie die Spiele auffällig unauffällig geleitet haben – und so extrem viele harte Szenen laufen ließen. Negativer Höhepunkt war der Wirbelbruch des brasilianischen Superstars Neymar nach einer Attacke von hinten, die eine veritable Schiedsrichterdebatte auslöste.
Alexander Feuerherdt betreibt den Podcast Collina’s Erben, der sich wöchentlich mit der Schiedsrichterei beschäftigt. Und im Interview hat die Leistungen der Unparteiischen einmal unter die Lupe genommen.
Warum die WM-Proteste nichts bewirkt haben
„Não vai ter copa!“, „Die WM wird es nicht geben“, schallte es im Juni des vergangene Jahres hundertausendfach durch die Straßen von Rio der Janeiro und San Paolo. Während des Confed Cup 2013 entlud sich der Wut vieler Bürger über die sozialen Missstände im Land. Bis zu einer Million Menschen protestierten dabei in erster Linie gegen Fahrpreiserhöungen im öffentlichen Nahverkehr aber auch gegen Verschwendung, Korruption und Vertreibung im Zuge der WM. Doch entgegen anderslautender Prognosen hielten sich die Proteste nicht bis zum Tunier. Am Ende blieben Sie eine Randnotiz.
Das sei nur logisch, meint der Poltikwissenchaftler João Feres Júnior von der staatlichen Universität Rio de Janeiro. Im Interview erklärt er, wie ausländische Medien die Proteste überschätzt hätten und sie schlussendlich nichts bewirkten.
Hören Sie hier das gesamte Interview in der englischen Originalversion:
6 Monate Hitzlsperger – Was hat sich geändert
Am 08. Januar 2014 erschien das Interview, dass Thomas Hitzlspergers Leben nachhaltig veränderte. In der ZEIT erklärte der ehemalige Fussballnationalspieler, dass er homosexuell sei und löste erwartungsgemäß eine Medienlawine aus. Hitzlsperger hatte da seine aktive Karriere bereits beendet, erntete aber von allen Seiten Lob für seinen „mutigen Schritt“. „Er wolle andere Spieler damit bestärken, selbst den Weg in die Öffentlichkeit zu suchen, um der Homophobie im Fußball entgegen zu wirken. Doch bis heute hat kein Profi diesen Schritt gewagt.
Warum ist das so und was hat sich durch Hutzlsperger’s Coming Out wirklich verändert? Diesen Fragen sind die Leipziger Jounalisten Florian Farken und Philipp Weißkirch für ein Radio-Feature nachgegangen. Im Interview berichten Sie von Ihren Erfahrungen während der Recherche.
Auf dem Sprung – die Beko BBL
Basketball erfreut sich in Deutschland zunehmender Beliebtheit. Nicht erst seit Dirk Nowitzkis NBA-Triumph im Jahre 2011 zieht es wöchentlich viele tausend Menschen in die Hallen der deutschen Beko-Basketball Bundesliga. Und durch Live-Fernsehübertragungen und den Durchmarsch des FC Bayern München Basketball zur ersten Meisterschaft in diesem Jahr steigt die Attraktivität der Liga weiter. Doch zum europäischen Spitzen- oder sogar Weltformat fehlt der Ligas noch einiges. Der Umbruch ist aber im vollen Gange.
Wie es um den deutschen Basketball bestellt ist und welche Rolle die Nationalmannschaft und Zukunft spielen wird, dazu sprachen wir im zweiten Teil unserer Mini-Serie zu den deutschen Sport-Ligen im Schatten des Fußball mit Jan Pommer, dem Geschäftsführer der Beko BBL.