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Foto: Parat.cc
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Monopol-Podcast | Fünf Freunde

Werke der Liebe

Die Ausstellung „Fünf Freunde“ im Museum Brandhorst und Museum Ludwig geht den vielfältigen Beziehungen zwischen John Cage, Merce Cunningham, Jasper Johns, Robert Rauschenberg und Cy Twombly nach.

John Cage und Merce Cunningham trafen sich zuerst Anfang der 1940er Jahre, Anfang der 1950er Jahre kamen Robert Rauschenberg und Cy Twombly hinzu — sie lernten sich an dem berühmten Black Mountain College in North Carolina kennen. Cage und Cunningham unterrichteten dort, Rauschenberg und Twombly stießen als Schüler hinzu. Kurze Zeit später wurde Jasper Johns Teil der Gruppe. Fünf Künstler, fünf Freunde, fünf Liebhaber. Ihrem gemeinsamen Gedankenkosmos entsprangen Werke, mit denen sie die US-amerikanische Nachkriegsavantgarde nachhaltig prägten.

Ich glaube, dass sie auch eine Generation von amerikanischen Künstlern waren — in den 40er Jahren –, die den Kanon von Europa, insbesondere das Bauhaus und die Ausläufer des Bauhauses rezipiert haben und diese interdisziplinären Ansätze von Beginn an eingeatmet haben.

Achim Hochdörfer, Direktor des Museum Brandhorst in München

Achim Hochdörfer, Direktor des Museum Brandhorst in MünchenFoto: Manuel Nieberle

Die Verbindung von Musik, Tanz und Bildender Kunst

Cage machte die Musik, Cunningham tanzte und Rauschenberg und Johns schufen die Bühnenbilder und Kostüme — nur ein Beispiel von vielen der kollaborativen Zusammenarbeit, die in der Ausstellung „Fünf Freunde: John Cage, Merce Cunningham, Jasper Johns, Robert Rauschenberg, Cy Twombly“ aufgezeigt wird. Für ihre Arbeit haben Yilmaz Dziewior und Achim Hochdörfer Archive durchforstet, zahlreiche Fotografien gesichtet und mehr als 190 Werke zusammengetragen, die von diesen außergewöhnlichen Beziehungen erzählen. 

Manchmal kann man da kaum unterscheiden, ist das eine frühe Skulptur von Rauschenberg oder von Cy Twombly? Das sagt auch so viel über die ästhetische Nähe, aber vor allen Dingen auch über die persönliche Nähe aus, die in dem Fall diese beiden Künstler hatten.

Yilmaz Dziewior, Direktor der Museum Ludwig in Köln

Yilmaz Dziewior, Direktor der Museum Ludwig in KölnFoto: Falko Alexander

„Es war eine Spurensuche“, erzählt Achim Hochdörfer im Podcast, eine Suche nach offensichtlichen und verdeckten, nur angedeuteten oder codierten Verbindungslinien — auch historisch bedingt, denn die fünf lebten und wirkten als homosexuelle Männer währende der McCarthy-Ära, einer extrem repressiven Phase, in der Menschen aus Kunst und Wissenschaft, dem Staatsdienst oder Intellektuelle wegen „kommunistischer Umtriebe“ oder ihrer sexuellen Orientierung zu hohen Gefängnisstrafen verurteilt wurden.

Die Ausstellung hat eine sehr zeitgenössische Herangehensweise, weil sie von der Gegenwart in die Kunstgeschichte blicken: Was waren das eigentlich für Menschen? Wie wird das Persönliche politisch und wie hängt die sexuelle Identität mit der Kunst zusammen?

Elke Buhr, Chefredakteurin des Monopol-Magazins

Elke Buhr, Chefredakteurin des Monopol-Magazins Foto: Monopol

In dieser Folge von „Kunst und Leben“, dem Podcast in Kooperation mit dem Monopol-Magazin, spricht detektor.fm-Moderatorin Sara-Marie Plekat mit Yilmaz Dziewior vom Museum Ludwig in Köln und Achim Hochdörfer vom Museum Brandhorst in München über die vielfältigen Beziehungen zwischen Cage, Cunningham, Johns, Rauschenberg und Twombly.

Die gemeinsame Ausstellung „Fünf Freunde: John Cage, Merce Cunningham, Jasper Johns, Robert Rauschenberg, Cy Twombly“ könnt ihr bis zum 17. August im Museum Brandhorst in München besichtigen und ab dem 3. Oktober im Kölner Museum Ludwig.

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