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Portrait Gerhard Richter. Foto: Werner Bartsch
Bild: Gerhard Richter | © Werner Bartsch

Monopol-Podcast | Gerhard Richter

„Schmerzhafte Sachlichkeit“

Anlässlich seines 90. Geburtstages fragt die Redaktion von Monopol acht jüngere Künstlerinnen und Künstler, welche Bedeutung Gerhard Richter für ihr eigenes Werk hat. Einer von ihnen ist Thomas Demand. Ihn verbindet mit Gerhard Richter der besondere Umgang mit Fotografien.

Der Ahne im Regal

In Gerhard Richters Werk findet sich sowohl abstrakte als auch figurative Malerei. Darin sieht Thomas Demand einen großen Einfluss auf Künstlerinnen und Künstler seiner Generation. Außerdem verarbeitet Richter häufig historische Ereignisse oder verwendet Pressefotografien, die er auf unterschiedliche Weise verfremdet. Das mache ihn zu einem ständigen Ahnen im Regal eines jeden Künstlers, der sich um Bilder kümmert und um das Bewusstsein von Medien, sagt Thomas Demand.

Gerhard Richter nimmt sich diese aufgeladenen Bilder, egal, ob sie historisch, romantisch oder kunstgeschichtlich aufgeladen sind, und entleert sie erst mal. Im scheinbaren Widerspruch dazu gibt es dann doch ein Geheimnis in diesen Bildern.

Sebastian Frenzel, Redakteur beim Monopol-Magazin

Sebastian Frenzel, Redakteur beim Monopol-MagazinFoto: Monopol

Nüchterne Verfremdung

Gerhard Richter und Thomas Demand verbindet ihr Umgang mit Fotografien, die sie auf unterschiedliche Weise verfremden. Richter beispielsweise zeichnet die Fotos ab und geht am Ende mit einem breiten Pinsel über die noch nasse Farbe. Dadurch entsteht ein verwischter „Nebel“-Effekt, der das Bild unscharf erscheinen lässt. Thomas Demand hingegen baut auf Grundlage von Fotografien Modelle aus Papier, die er dann abfotografiert. Es entsteht so eine Fotografie von einer Skulptur.

Was die beiden verbindet, ist der Zugriff auf historisch aufgeladene Zeitdokumente, denen sie mit einer großen analytischen Nüchternheit begegnen.

Sebastian Frenzel, Redakteur beim Monopol-Magazin

Anlässlich zu Gerhard Richters 90. Geburtstag hat die Redaktion vom Monopol-Magazin acht Künstlerinnen und Künstler gefragt, welche Bedeutung Richter für ihr eigenes Werk hat. Einer von ihnen ist Thomas Demand. Über diesen Künstler und warum Gerhard Richter so wichtig ist für die zeitgenössische Kunst, darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Sara Steinert mit Sebastian Frenzel, dem stellvertretenden Chefredakteur vom Monopol-Magazin.

In diesen drei Museen könnt ihr aktuell Werke von Gerhard Richter sehen:

Das Albertinum in Dresden zeigt die Jubiläumsausstellung „Gerhard Richter – Portraits. Glas. Abstraktionen.“ (5.2.2022-1.5.2022). Noch bis zum 24. April 2022 gibt es im K21 in Düsseldorf die Ausstellung „Gerhard Richter. Birkenau-Zyklus, Zeichnungen, Übermalte Fotos.“ zu sehen. Und die Neue Nationalgalerie in Berlin zeigt vom 10. Februar bis 29. Mai 2022 Künstlerbücher von Gerhard Richter.

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