Kunstziel 1,5 Grad
Mit den Verflechtungen des Menschen mit der Natur beschäftigen sich Künstlerinnen und Künstler nicht erst seit dem Klimaabkommen von 2015. Die US-amerikanische Künstlerin Joan Jonas etwa verarbeitet seit mehr als 50 Jahren ökologische Themen in ihrer Videokunst. Welche Positionen es damals und heute gibt, zeigt die Kunsthalle Mannheim ab dem 7. April 2023 in der Ausstellung „1, 5 Grad – Verflechtungen von Leben, Kosmos, Technik“. Den Macherinnen und Machern um den Kurator Johan Holten ging es bei „1,5 Grad“ nicht darum, Bilder für die Klimakrise zu finden, sondern darum, aufzuzeigen, wie sehr eigentlich alles miteinander zusammenhängt. Ein Beispiel dafür sind die Werke von Emerson Pontes aus Brasilien. Pontes wuchs im Amazonas-Regenwald auf.
Heute lebt Pontes in einer queeren Community in einem Vorort in Manaus. In den eigenen Werken zeigt Pontes gleichzeitig die Schönheit und die Zerstörung der Natur. Dafür hat Pontes die Kunstfigur Uýra Sodoma erschaffen. Sodoma ist eine Art Göttin, die manchmal wie ein Waldgeist aussieht, beschreibt Elke Buhr sie im Podcast. Für die Darstellung verwendet Pontes eine Mischung aus traditionell indigener Schminktechnik und Drag.
Nachhaltigkeit im Museum
Nicht nur inhaltlich soll die Ausstellung „1, 5 Grad – Verflechtungen von Leben, Kosmos, Technik“ ein Zusammenschluss mehrerer Werke zu den Themen Klimawandel und Nachhaltigkeit sein. Für Museumsleiter Johan Holten hat sie auch noch eine andere Bedeutung.
So werden beispielsweise nicht nur ganz neue Werke gezeigt, sondern auch einige aus der Sammlung der Kunsthalle. Positionen aus mehreren Jahrzehnten werden auf diese Weise zu einem Thema vereint.
Wie reagieren Künstlerinnen und Künstler auf die Folgen des Klimawandels und welche Bilder finden sie dafür? Das zeigt die Ausstellung „1, 5 Grad – Verflechtungen von Leben, Kosmos, Technik“ in der Kunsthalle Mannheim. Sie eröffnet am 7. April 2023 und läuft dann bis Oktober 2023. Über die Ausstellung hat detektor.fm-Moderatorin Aileen Wrozyna mit dem Kurator Johan Holten gesprochen. Über die Werke von Emerson Pontes hat sie zudem mit der Chefredakteurin des Monopol-Magazins, Elke Buhr, gesprochen.