Das Hadern mit den eigenen Erwartungen
Frank Rudkoffsky wird 1980 in Nordenham geboren. In Tübingen studiert er Allgemeine Rhetorik, Neuere Deutsche Literatur und Politikwissenschaft. Mittlerweile lebt er in Stuttgart und arbeitet dort als Autor, Literaturblogger und Journalist. Rudkoffsky ist unter anderem Mitherausgeber der Literatur- und Kunstzeitschrift ]trash[pool, außerdem schreibt er als Redakteur für das Stuttgarter Stadtmagazin LIFT. 2015 veröffentlicht er mit „Dezemberfieber“ seinen Debütroman. Wie bei „Dezemberfieber“ geht es auch in Rudkoffskys zweitem Roman „Fake“ um unerfüllbare Ansprüche an das eigene Leben und den Umgang damit.
Es ist so, dass in unserer Generation die Menschen gerne alles möchten. Sie möchten gerne die Freiheit, Weltreisen, sich alles offenlassen. Gleichzeitig möchten sie Karriere haben, möchten Kinder, und es wird immer schwerer, das alles unter einen Hut zu bringen. – Frank Rudkoffsky
„Fake“ – worum geht’s?
Sophia und Jan sind jung und einigermaßen glücklich: Sie klettert steil die Karriereleiter bei Daimler hoch, er versucht sich als Journalist bei der Lokalzeitung. Dann bekommen sie ein Baby. Sie bleibt zu Hause und hütet das Kind, er kämpft um eine Festanstellung in der Redaktion. Während Jan sich zunehmend exzessiv beim Joggen abreagiert und das Baby einfach nicht aufhört zu schreien, gerät Sophia in einen immer größeren Taumel aus Frustration und Hilflosigkeit. Bis sie schließlich ein Ventil für ihren Frust findet: das Internet! Hier entlädt die ach so korrekte Vorzeigefrau alle Wut und beleidigt im stillen Kämmerchen schamlos drauflos. Was sie nicht ahnt: Auch Jan hütet ein großes Geheimnis und fürchtet um seine Karriere. Sein größter journalistischer Erfolg basiert auf einer Lüge, die nun im Netz aufgedeckt zu werden droht. Beide verlieren unter dem Druck, sich zugleich in Job und Familie beweisen zu müssen, ihren moralischen Kompass. Ihre Lügen haben jedoch mehr miteinander zu tun, als sie denken … – Voland und Quist
detektor.fm-Moderator Claudius Nießen spricht mit Frank Rudkoffsky über seinen Roman „Fake“, unerfüllbare Erwartungen an sich selbst und das Hadern mit der eigenen Arbeit.
Redaktion: Yannic Köhler
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